„Frames die über Sprache aktiviert werden, bestimmen welche Entscheidungen/Einschränkungen wir treffen“ „Frames entscheiden welche Fakten relevant sind und welche nicht“
Am interessantesten waren für mich die Frames zum Verhältnis Bürger- Staat ( Steuern, Beschäftigungsverhältnis, Bezüge), dass diese die Idee des Mitmachens, die gemeinsame Verantwortung, die dem Demokratischen Staatsgedanken zugrunde liegt, gedanklich unter den Teppich kehren. Hab mich gefragt, ob solche Frames mit dazu beitragen, bzw einer von vielen Erklärungsmöglichkeiten sind, von dieser egozentrischen, unsolidarischen deutschen Gesellschaft umgeben zu sein?! Insgesamt lohnenswert, allerdings sehr einfach runtergebrochen. Der Einstieg etwas zu übererklärt und wenn einmal das Prinzip erkannt ist, sind die folgenden Beispiele nicht mehr ganz so erhellend.
2,5 ⭐️ Seichte Fantasy mit einer Moral für Kinderbücher, nur durch die szenische Darstellung ehr etwas für ältere Teenager, wenn nicht Erwachsene. Dieses Dilemma macht den Read für einen Erwachsenen Leser unbefriedigend. Schöne Sprache aber extrem anspruchslos in der Auseinandersetzung mit gesetzten Themen. Eine patriarchale auf Polygamie geprägte Gesellschaft hätte so viel hergeben können. Nix wird draus gemacht. Ebenfalls der Transgender Aspekt wird nicht nennenswert weiter ausgearbeitet. Vieles das als essenziell für die Story dargestellt wird, wie die Lindwürmer, ist einfach nur da. Es folgen keine tieferen Ausführungen oder Einflechtungen. Während die erste Hälfte ereignisreich ist und die Figuren gut in Szene setzt, schleppt sich die 2. dahin und liefert wenig Entwicklung. Insgesamt bleiben die Figuren weitestgehend blass. Sehr unlogische und naive Verhaltensweisen dienen der Weiterentwicklung des Plots. Das Ende ist schon irgendwie enttäuschend für den aufgeblasenen Bimbam, den man zuvor durchlebt hat. Einige Handlungsstränge bleiben unbefriedigend in der Luft …
2,5 ⭐️ Seichte Fantasy mit einer Moral für Kinderbücher, nur durch die szenische Darstellung ehr etwas für ältere Teenager, wenn nicht Erwachsene. Dieses Dilemma macht den Read für einen Erwachsenen Leser unbefriedigend. Schöne Sprache aber extrem anspruchslos in der Auseinandersetzung mit gesetzten Themen. Eine patriarchale auf Polygamie geprägte Gesellschaft hätte so viel hergeben können. Nix wird draus gemacht. Ebenfalls der Transgender Aspekt wird nicht nennenswert weiter ausgearbeitet. Vieles das als essenziell für die Story dargestellt wird, wie die Lindwürmer, ist einfach nur da. Es folgen keine tieferen Ausführungen oder Einflechtungen. Während die erste Hälfte ereignisreich ist und die Figuren gut in Szene setzt, schleppt sich die 2. dahin und liefert wenig Entwicklung. Insgesamt bleiben die Figuren weitestgehend blass. Sehr unlogische und naive Verhaltensweisen dienen der Weiterentwicklung des Plots. Das Ende ist schon irgendwie enttäuschend für den aufgeblasenen Bimbam, den man zuvor durchlebt hat. Einige Handlungsstränge bleiben unbefriedigend in der Luft hängen.
Review of 'Lügen über meine Mutter' on 'Goodreads'
3 Sterne
50% Gut erzählt Aber nicht gut genug für eine Familiengeschichte(die ich generell ungern lese), die aus Kindersicht(ebenfalls kein Favorit von mir)erzählt wird und mir die Dummheit der Menschen entgegenpfeffert ,von der ich seit meiner Kindheit umgeben bin. Alles sehr ermüdend und sinnbefreit. Findet eigentlich keiner unglaubwürdig mit was für einer Genauigkeit sich jemand aus der Perspektive des 7-8 Jährigen Ichs erinnern kann, mit Analysen und Einordnungen?! Als wär nen Videotagebuch mitgelaufen.
Was für ein Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Schlimmer geht es nicht. Denn die …
Review of 'Identitti' on 'Goodreads'
3 Sterne
Bestes Buch was die Einbindung von Social Media in Form von Twitter angeht. Wer täglich auf Twitter rumgeistert weiß, wie zermürbend, geistreich, gewinnend und verzweifelnd diese Plattform sein kann. Dass ich das Buch nicht besser als 3 Sterne bewerten kann, liegt am persönlichen Geschmack wie die Geschichte aufgezogen und geschrieben wurde: Gerade das erste Viertel -viel zu schrill und aufgedreht. Von den Konversationen mit Kali war ich nur mäßig begeistert. Insbesondere die spätere Inszenierung von Kali fand ich zu drüber und klamaukig . Insgesamt schrabbelt das Buch für mich hart an der Grenze des schlechten Geschmacks, was den Humor angeht. Die ganzen Szenen um Simon waren sehr abgeschmackt. Die sexuell aufgeladene Stimmung gefiel mir nicht. Das mag ja alles ganz hip und auflockernd sein, hat für mich in dem Kontext der Race Debatte um kulturelle Aneignung und den tiefsitzenden Verletzungen jedoch ein schiefes Bild vermittelt. Dieser Pathos am Schluss…
Oh ha, jetzt auch auf der Longlist des Österreichischen Buchpreises 2022. Bin ich dem Buch nicht gerecht geworden? Das Buch entspricht null meinen persönlichen Präferenzen und Ästhetikempfinden. Wir erfahren auf den ersten Seiten, dass Bauer Jakob ernsthafte psychische Probleme hat und wenig empathiefähig ist. Die Geschichte aus seiner Sicht erzählt zu bekommen, hat dementsprechend einen schalen Beigeschmack. Man weiß nie ob’s stimmt oder wie seine Beobachtungen und Empfindungen einzuordnen sind. Typisches Klischee eines Bauern: Wortkarg, kein Bock auf andere Menschen, stumpfsinnig, ungebildet und säuft viel Alkohol. Insgesamt sind alle Charaktere recht seltsam, teils verstörend. Natürlich redet man nicht über Probleme oder sonstiges was mit Emotionen zu tun hat. Etwas schwelt im Untergrund. Nähe zu den Figuren ist durch Jakobs Art zu erzählen nicht möglich. Insgesamt wird die Geschichte sehr ruhig erzählt. So teilnahmslos Jakob sein Leben wahrnimmt, so angeödet war ich vom Buch. Bis auf 2 kleine Lichtmomente, die erst …
Oh ha, jetzt auch auf der Longlist des Österreichischen Buchpreises 2022. Bin ich dem Buch nicht gerecht geworden? Das Buch entspricht null meinen persönlichen Präferenzen und Ästhetikempfinden. Wir erfahren auf den ersten Seiten, dass Bauer Jakob ernsthafte psychische Probleme hat und wenig empathiefähig ist. Die Geschichte aus seiner Sicht erzählt zu bekommen, hat dementsprechend einen schalen Beigeschmack. Man weiß nie ob’s stimmt oder wie seine Beobachtungen und Empfindungen einzuordnen sind. Typisches Klischee eines Bauern: Wortkarg, kein Bock auf andere Menschen, stumpfsinnig, ungebildet und säuft viel Alkohol. Insgesamt sind alle Charaktere recht seltsam, teils verstörend. Natürlich redet man nicht über Probleme oder sonstiges was mit Emotionen zu tun hat. Etwas schwelt im Untergrund. Nähe zu den Figuren ist durch Jakobs Art zu erzählen nicht möglich. Insgesamt wird die Geschichte sehr ruhig erzählt. So teilnahmslos Jakob sein Leben wahrnimmt, so angeödet war ich vom Buch. Bis auf 2 kleine Lichtmomente, die erst zur Hälfte des Buches auftauchten, fand ich es quälend belanglos.
Sprachlich ist das schon gut gearbeitet. Der Erzählstil ist konservativ und nimmt sich leider viel zu ernst. Social Media, in Form von Tinder und Instagram wird eingebaut und Corona darf kurz zu Besuch kommen, inklusive kleiner Impfdiskussionseinlage. Damit ist doch prima das Jahr abgebildet und das Buch kann als Kandidat für den Buchpreis aufwarten. Nur, dass diese Themen künstlich und deplatziert in dem Kontext auftauchten, bzw. ziemlich mies eingearbeitet waren. Thema des Buches: Was weiß man von anderen und von sich selbst? Wer wäre man wenn.. man will wer sein und verhält sich wie ein anderer…. Verachtung der Geschwister oder Enttäuschung? Das Wildern im Leben eines anderen in das man nicht gehört. Es kommt irgendwann auch das Thema auf, woher die Familie ihr Geld hat : „Judengeld“. Außer dass das fallen gelassen wird, wird nix draus gemacht. Wer meint, dass irgendeine dunkle Vergangenheit hier aufgearbeitet wird, wird enttäuscht.
Insgesamt konnte ich recht wenig mit der Message des Buches anfangen.
Riesenlibellen, Chupa Chups, ein gestohlener Meteorit in einem psychedelischen, immer heißer werdenden Tiroler Sommer: Prana …
Review of 'Prana Extrem' on 'Goodreads'
5 Sterne
Prana Extrem- Ein leises Buch, in dem nicht all zu viel geschieht, mit einer einnehmenden Sprache, die uns mit auf das Erfahren von Lebensenergie nimmt und kosmische Schwingungen versprüht. Ganz wie bereits in [b:Flexen in Miami|52459300|Flexen in Miami|Joshua Groß|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1584483055l/52459300.SY75.jpg|77899900], spielt es mit Transzendenz und dem digitalen Menschen, der einen Weg sucht, nicht an dieser Welt zu verklumpen. Joshua Groß spricht in diesem Buch mehrfach vom Charakterpanzer. Das Buch ist die Suche nach Offenheit, Verbundenheit und Beweglichkeit (Anpassungsfähigkeit) in dieser Welt. Er bemüht die Libelle als prägendes Sybol in dieser Geschichte. In der japanischen Mythologie steht sie für Lebenskraft und Erneuerung. Sie steht für Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit. In der germanischen Mythologie symbolisiert sie die unendliche Liebe zwischen zwei Personen über den Tod hinaus, die spirituelle Verbindung zwischen den Welten- Kontakt zum Jenseits. Und da passt es doch ganz wunderbar, dass die Liebe in diesem Buch und auch der Tod …
Prana Extrem- Ein leises Buch, in dem nicht all zu viel geschieht, mit einer einnehmenden Sprache, die uns mit auf das Erfahren von Lebensenergie nimmt und kosmische Schwingungen versprüht. Ganz wie bereits in [b:Flexen in Miami|52459300|Flexen in Miami|Joshua Groß|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1584483055l/52459300.SY75.jpg|77899900], spielt es mit Transzendenz und dem digitalen Menschen, der einen Weg sucht, nicht an dieser Welt zu verklumpen. Joshua Groß spricht in diesem Buch mehrfach vom Charakterpanzer. Das Buch ist die Suche nach Offenheit, Verbundenheit und Beweglichkeit (Anpassungsfähigkeit) in dieser Welt. Er bemüht die Libelle als prägendes Sybol in dieser Geschichte. In der japanischen Mythologie steht sie für Lebenskraft und Erneuerung. Sie steht für Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit. In der germanischen Mythologie symbolisiert sie die unendliche Liebe zwischen zwei Personen über den Tod hinaus, die spirituelle Verbindung zwischen den Welten- Kontakt zum Jenseits. Und da passt es doch ganz wunderbar, dass die Liebe in diesem Buch und auch der Tod eine wichtige Rolle spielen. Michael, der Skispringer und seine Schwester Johanna, seine Trainerin, bauen das Gerüst weiter aus. Skispringen als ideale Sportart, um die Anpassungsfähigkeit und das Steuern der Energie zu verdeutlichen. Michael und Johanna, die mit Lisa und Joshua einen heißen Sommer (kleine Verweise finden wir an vielen Stellen auf den Klimawandel) verbringen und eine besondere Freundschaft entwickeln. Mit am Start: Oma Suzet, Joshuas Großmutter, eine äußerst bewegliche Frau, die ein ganz wunderbar gestalteter Charakter ist. Ein Kind und die Interaktion der Erwachsenen mit ihr wird eingewoben. Die Geschichte um die Schriftstellerin Gertrude Rhoxus und ihren Mann und Künstler Ignar Drugh spielt eine wichtige Rolle. Joshua Groß bespielt auf sämtlichen Ebenen die mögliche Steifheit der Emotionen, des Charakterpanzers und das Aufbrechen des Panzers.
Das klingt alles ganz furchtbar esoterisch und psychedelisch? Wäre es auch, wenn nicht die meisterlich, schriftstellerische Leistung Joshua Groß’s dazwischen ständ. Er streut ultra komische Szenen ein, erfindet Wörter neu, belebt den Text mit moderner Sprache und schafft eine Symbiose aus Transzendenz und unserer digitalen, getriebenen, dem Klimawandel verantworteten Welt.
Für mich ein klares Meisterwerk moderner Literatur.
Die Welt geht unter, aber Yada wird erwachsen. Und das auf einer Insel vor dem …
Review of 'Auf See' on 'Goodreads'
1 Stern
1,5 ⭐️ Musste nach unten korrigieren. Im Vergleich zu anderen 2 Sterne Büchern der letzten Wochen, fällt dies zurück. Ein Buch, das „das Archiv“ nutzt, um wikipediaartige Einträge voll Wissen über dem Leser auszukübeln, das in der Romanhandlung ebenfalls von Fachwörtern, im ersten Drittel aus Medizin, Physiologie, Biologie und später aus anderen Bereichen strotzt. Ein Buch, das eine hochintelligente Protagonisten Yada vorführt, die bereits als kleines Kind schon voll das super Brain war und nur von den Besten der Besten Unterrichtet wird und an deren Wissen wir unbedingt überall teilhaben dürfen. Da das Buch den Kapitalismus, Neoliberalismus und libertäre Utopie bzw. anarchische Systeme aufgreift, dürfen natürlich die Buzzwords: Start-Up-Szene, Selbstbestimmung, Freiheit, Silicon Valley, Businessplan, Kryptowährung nicht fehlen.
Wer von Euch das Buch von Ulrich Pelzer [b:Das bessere Leben|25820806|Das bessere Leben|Ulrich Peltzer|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1435615945l/25820806.SY75.jpg|45677837] gelesen hat, könnte den Eindruck haben, dass hier etwas ähnliches versucht wurde. Selbst die Begriffe Ordnung und …
1,5 ⭐️ Musste nach unten korrigieren. Im Vergleich zu anderen 2 Sterne Büchern der letzten Wochen, fällt dies zurück. Ein Buch, das „das Archiv“ nutzt, um wikipediaartige Einträge voll Wissen über dem Leser auszukübeln, das in der Romanhandlung ebenfalls von Fachwörtern, im ersten Drittel aus Medizin, Physiologie, Biologie und später aus anderen Bereichen strotzt. Ein Buch, das eine hochintelligente Protagonisten Yada vorführt, die bereits als kleines Kind schon voll das super Brain war und nur von den Besten der Besten Unterrichtet wird und an deren Wissen wir unbedingt überall teilhaben dürfen. Da das Buch den Kapitalismus, Neoliberalismus und libertäre Utopie bzw. anarchische Systeme aufgreift, dürfen natürlich die Buzzwords: Start-Up-Szene, Selbstbestimmung, Freiheit, Silicon Valley, Businessplan, Kryptowährung nicht fehlen.
Wer von Euch das Buch von Ulrich Pelzer [b:Das bessere Leben|25820806|Das bessere Leben|Ulrich Peltzer|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1435615945l/25820806.SY75.jpg|45677837] gelesen hat, könnte den Eindruck haben, dass hier etwas ähnliches versucht wurde. Selbst die Begriffe Ordnung und Chaos greift sie gegen Ende des Buches auf. Es hätte eine große Kollage werden können, wie gesellschafts-politische Ausrichtungen ihre Utopie leben, welche Risiken dies birgt und was passiert, wenn diese aufeinander prallen.
Nein, das schafft sie bei weitem nicht. Das Buch liest sich auf dem Niveau eines YA Romans. Show, don’t tell- dieses Prinzip kennt die Autorin nicht. Sie nimmt all dieses Wissen und lässt es an der Oberfläche im Raum stehen, lässt die Begriffe fallen und macht keine Geschichte draus. Lediglich der Erzählstrang um die Sekte wird ein klein wenig weiter ausgebaut und dient als Schaubild für die Anfälligkeit eines libertären Systems für Ideologen. Wobei ich diesen Part auch nur so mäßig geglückt fand. Nichts wird von all den Buzzwords weiter auserzählt. „Sonderwirtschaftszone: ja da parkt man gerne sein Geld weg. Jo das wars, muss Euch reichen. Was sonst noch so passiert ist müsst ihr euch selber ausdenken“. Die Romanhandlung selbst wird nur wegberichtet. Kratzt man den ganzen aufgeblasenen Fachjargon runter, bleibt für mich ein schlecht erzähltes Buch übrig, das sprachlich keine Besonderheiten aufweist und völlig beliebig daherkommt. Für mich hat sich es nicht geschafft den Figuren Leben einzuhauchen.Fühlte sich wie nen kalter Fisch an. Zudem habe ich es als Hörbuch von ihr selbst eingesprochen gehört. Manche Autoren sollten das sein lassen. Keine versteckten Ebenen, nichts was unter der Oberfläche brodelt, keine Verschachtelungen. Herr Pelzer hat aus seinem Buch die reinste Schnitzeljagd gemacht. Das Buch war noch viel praller mit Wissen gefüllt, nur musste man sich das selbst erarbeiten.
Das Tempo des Buches hat mir ebenfalls nicht gefallen. Die erste Hälfte lässt sich sehr viel Zeit, verplempert diese nahezu. Die zweite Hälfte wirkt durch sehr schnelle kleine Zeitsprünge wie einzelne Episoden aneinander geklebt. Yadas und Helenes Vergangenheit wird mal eben fix erzählt, dann hat man eine tiefe Verbundenheit zu etwas aufgebaut, das überhaupt nicht plausibel erscheint, da die Autorin den Weg zu diesen Beziehungen nur ankratzt. Die Entwicklung von Yada und Helene ist für mich überhaupt nicht greifbar geworden. Es macht den Eindruck eines Entwurfes.
Insgesamt fand ich viele Elemente recht seltsam gewählt. Wie diese Orakel Sache. Das Buch bekommt natürlich schon etwas spezielles, wie es mit der Seestadt und den komischen Verflechtungen von Helene aufgezogen ist. Mein Geschmack war das jedoch nicht.
Ich bin tatsächlich etwas ratlos was das Buch nun letztendlich sagen wollte. Mir hat es weder eine neue Erkenntnis gebracht noch Lesevergnügen bereitet.
Mal angenommen es war nicht früher alles besser – sondern wird es erst in der …
Review of 'Weltuntergang fällt aus!' on 'Goodreads'
3 Sterne
Jan Hegenberg, der Graslutscher, ist nicht vom Fach. Er hat die letzten Jahre viel recherchiert und betreibt einen sehr lesenswerten Blog und Twitteraccount. Das große Thema dieses Buches ist der Energiesektor. Alles rund um Primärenergie, Sekundärenergie, Unterschied zwischen Energie gebrauchen und verbrauchen, Speichermöglichkeiten, E-Mobilität, Rohstoffe etc. Das Buch ist gut strukturiert und hebt die wichtigsten Aussagen in grünen Absätzen hervor. Das ist sehr praktisch, weil ich so schnell etwas wiederfinde. Er hat etliche Graphiken eingebaut und ein umfangreiches Quellenverzeichnis angehängt. Jan Hegenberg hat einen angenehmen Plauderton. Er baut witzige Beispiele und auflockernde Wortspielerein ein. In seinen Tweets oder kurzen Blogeinträgen mag ich das sehr. Auf die Länge des Buches, wird mir das dann doch etwas zu viel. Wobei das noch harmlos ist, im Vergleich zu den "Science Busters". Könnte aber genau etwas für Menschen sein, denen dröge wisschenschaftliche Abhandlungen ein Gräuel sind. Er baut zwar viele Zahlen und Rechenbeispiele ein, …
Jan Hegenberg, der Graslutscher, ist nicht vom Fach. Er hat die letzten Jahre viel recherchiert und betreibt einen sehr lesenswerten Blog und Twitteraccount. Das große Thema dieses Buches ist der Energiesektor. Alles rund um Primärenergie, Sekundärenergie, Unterschied zwischen Energie gebrauchen und verbrauchen, Speichermöglichkeiten, E-Mobilität, Rohstoffe etc. Das Buch ist gut strukturiert und hebt die wichtigsten Aussagen in grünen Absätzen hervor. Das ist sehr praktisch, weil ich so schnell etwas wiederfinde. Er hat etliche Graphiken eingebaut und ein umfangreiches Quellenverzeichnis angehängt. Jan Hegenberg hat einen angenehmen Plauderton. Er baut witzige Beispiele und auflockernde Wortspielerein ein. In seinen Tweets oder kurzen Blogeinträgen mag ich das sehr. Auf die Länge des Buches, wird mir das dann doch etwas zu viel. Wobei das noch harmlos ist, im Vergleich zu den "Science Busters". Könnte aber genau etwas für Menschen sein, denen dröge wisschenschaftliche Abhandlungen ein Gräuel sind. Er baut zwar viele Zahlen und Rechenbeispiele ein, bleibt dennoch für meinen Geschmack zu sehr an der Oberfläche. Ein bisschen viel guter Glaube und zu wenig vertiefende Fakten. Aber ich denke hier muss man klar die Abstriche machen, da er nun mal nicht aus dem Fachbereich kommt. Wofür das Buch allemal sehr gut geeignet ist: für Bullshit-Bingo aus Social Media oder beim Kaffeeklatsch mit Tante Erna eine solide Argumentationsgrundlage zu haben. Der Zukunftsausblick auf 2040 zeigt, dass er nun mal kein Literat ist. Da kann ich das Buch von Frank Schätzing [b:Was, wenn wir einfach die Welt retten?: Handeln in der Klimakrise|57052021|Was, wenn wir einfach die Welt retten? Handeln in der Klimakrise|Frank Schätzing|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1613252541l/57052021.SY75.jpg|89277764] empfehlen, der das ganz wunderbar gemacht hat.
Ein bürgerlicher Held, ein Jurist und Schriftsteller namens Roth, begibt sich für eine längere Auszeit …
Review of 'Ein Sommer in Niendorf' on 'Goodreads'
4 Sterne
4,5⭐️ Glaub das letzte Buch bei dem ich so viel Lachen musste, war auch eins von Strunk. Er bedient wieder einmalig sämtliche Ressentiments und verzerrt diese im strunkisch grotesk, humoristischen Stile. Das Hörbuch hat er selbst eingesprochen. Eine wahre Freude ihm bei den Dialekten der Menschen zu lauschen. Insbesondere die Kneipenszenen: so gelungen. Ich schätze Strunk sehr dafür, ernste und bedrückende Themen, auf diese Art, dem Leser leichter verdaulich zu machen.
Mr. Harald is the coat-check guy at the theater, a completely unnoticed individual. One day …
Review of 'Dagegen die Elefanten!' on 'Goodreads'
Keine Bewertung
10% um festzustellen, dass das nicht mein Fall ist. Der Ton ist distanziert, bider und steif. Teils ultra kurze Sätze, Verknappungen. Wirkt auf mich zu gewollt künstlerisch, experimentell(?). Ähnliche Art der Literatur ist mir bereits beim Bachmann Wettbewerb begegnet, für die ich mich ebenfalls nicht erwärmen konnte.
Where the Crawdads Sing is a 2018 coming-of-age murder mystery novel by American author Delia …
Review of 'Der Gesang der Flusskrebse' on 'Goodreads'
2 Sterne
2,5⭐️ Wenn das Buch in einer Art Walden in der Marschlandschaft gestaltet gewesen wäre, wäre ich begeistert gewesen. Die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft, Fauna und Flora, die Entwicklung von Kaya zur Forscherin und Autorin, haben mich sehr einnehmen können. Ich hatte auf einen Konflikt zur Trockenlegung und Erschließung der Marsch gehofft und dachte es geht in eine Richtung Ökokrimi. Nein, das spielte dann überhaupt keine Rolle, nachdem dies aber angedeutet wurde. Das Buch manipuliert durch Bespielung der Emotionspalette. Es zwingt einen förmlich zur Empathie- ein fließender, süffiger, emotionaler, einfühlsamer Schreibstil. Es will dass der Leser leidet, dass Tränen fließen und das Herz aufgeht. Ich habe mich in der ersten Hälfte ein kleines Stück davon mitreißen lassen, trat einen Schritt zurück, fragte mich wieso ich so mitgerissen werde, was denn überhaupt so gut sei und musste feststellen: nicht viel. Die ersten 30% würde ich als YA-Genre und Coming of Age Geschichte …
2,5⭐️ Wenn das Buch in einer Art Walden in der Marschlandschaft gestaltet gewesen wäre, wäre ich begeistert gewesen. Die atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft, Fauna und Flora, die Entwicklung von Kaya zur Forscherin und Autorin, haben mich sehr einnehmen können. Ich hatte auf einen Konflikt zur Trockenlegung und Erschließung der Marsch gehofft und dachte es geht in eine Richtung Ökokrimi. Nein, das spielte dann überhaupt keine Rolle, nachdem dies aber angedeutet wurde. Das Buch manipuliert durch Bespielung der Emotionspalette. Es zwingt einen förmlich zur Empathie- ein fließender, süffiger, emotionaler, einfühlsamer Schreibstil. Es will dass der Leser leidet, dass Tränen fließen und das Herz aufgeht. Ich habe mich in der ersten Hälfte ein kleines Stück davon mitreißen lassen, trat einen Schritt zurück, fragte mich wieso ich so mitgerissen werde, was denn überhaupt so gut sei und musste feststellen: nicht viel. Die ersten 30% würde ich als YA-Genre und Coming of Age Geschichte verbuchen. So etwas holt mich schon mal ehr weniger ab. Der Schreibstil ist zwar schön, wie oben beschrieben, bleibt aber an der Oberfläche. Er ist weder sonderlich literarisch noch gräbt er in den Tiefen. Dieser Phasenweise arg schnulzige Kitsch wirkt wie eine Schicht Glitzer (Kosmetik), die nicht sonderlich gut ausgearbeiteten Themen, die einfach so versanden, hinweggespült werden, zu kaschieren. Das Buch schafft es wirklich auf bemerkenswerte Weise, wie schlecht geplottete Spielfilme, durch die Hintergrundmusik und atmosphärischen Sequenzen einzulullen und abzulenken. Völlig verloren hat mich die Autorin im letzten Drittel. Ein unsäglich schlecht geschriebener, langatmiger Gerichtsprozess. Wieso verwendet man so viele Seiten auf diesen drögen Mist? Letztendlich hat das Null zur Geschichte beigetragen. Ja, das Ende war ok. Wunderbar natürlich für eine Verfilmung, in der alle nochmal richtig schön die Taschentücher schwingen und seufzen dürfen.
Ich reagier immer etwas allergisch bei dem Versuch mir Determinismus unterzujubeln. Zu Beginn wurd ich auch immer nervöser bei den Erzählungen aus Schulzeit und der Familie. Diese schüchterne Passivität der Icherzählerin. Schwer zu ertragen. Hier haben wir allerdings den Fall einer Familiengeschichte und Erlebnissen, die die Autorin für mich weitestgehend absolut plausibel aufbereitet, die mich die Verhaltensweisen emphatisch nachfühlen lassen.
Sprachlich finde ich das Buch herausragend gut. Dieser nüchterne Erzählton ist toll.
Es gab für mich den ein oder anderen Moment im späteren Teenager und jungen Erwachsenenalter, den ich nicht ganz glaubwürdig fand. Auch wenn einem grundlegende Bildung fehlt und man den Begriff Kommilitone nicht kennt, hat man ja dennoch Kontakt zu Menschen von denen man sich etwas abgucken kann. Es geht seit der Kindheit genug Zeit ins Land, die Naivität und Unwissenheit abzulegen, zumal sie eine Internetgeneration darstellt. Man muss schon mit heftigen Scheuklappen durchs Leben laufen, um auf …
Ich reagier immer etwas allergisch bei dem Versuch mir Determinismus unterzujubeln. Zu Beginn wurd ich auch immer nervöser bei den Erzählungen aus Schulzeit und der Familie. Diese schüchterne Passivität der Icherzählerin. Schwer zu ertragen. Hier haben wir allerdings den Fall einer Familiengeschichte und Erlebnissen, die die Autorin für mich weitestgehend absolut plausibel aufbereitet, die mich die Verhaltensweisen emphatisch nachfühlen lassen.
Sprachlich finde ich das Buch herausragend gut. Dieser nüchterne Erzählton ist toll.
Es gab für mich den ein oder anderen Moment im späteren Teenager und jungen Erwachsenenalter, den ich nicht ganz glaubwürdig fand. Auch wenn einem grundlegende Bildung fehlt und man den Begriff Kommilitone nicht kennt, hat man ja dennoch Kontakt zu Menschen von denen man sich etwas abgucken kann. Es geht seit der Kindheit genug Zeit ins Land, die Naivität und Unwissenheit abzulegen, zumal sie eine Internetgeneration darstellt. Man muss schon mit heftigen Scheuklappen durchs Leben laufen, um auf der Uni immer noch in dieser naiven, leicht larmoyanten Art Banalitäten nicht zu wissen, die schnell nachgeschlagen werden können. Immerhin hatte sie 2 Freunde, die sie seit der Schulzeit begleiten. Sie lebte nie völlig isoliert. Die Passivität durchbricht sie an mehreren Punkten ihres Lebens, weshalb Passagen dieser Art : „Ich versteh das Leben da draußen nicht und belasse es auch dabei“, für mich nicht logisch sind und den deterministischen Ansatz zu stark betonen. Ich spreche hier allerdings von wenigen Ausnahmemomenten, die den Lesegenuss nur marginal eingetrübt haben.
„Das ist Farn!“ Mein persönlicher Gänsehautmoment. Eine großartige Lektion: Gibt es Neutralität in Konfliktsituationen? Der Protagonist, der seinen Neffen aus dem Internat holen will, ist ein zu Beginn furchtbar passiver Typ, der sich nur über seinen Beruf als Lehrer definiert. Er blendet alles um ihn herum aus, verhält sich naiv. Das Buch nimmt sich die ersten 30% viel Zeit in die Gänge zu kommen. Dann geht die Luzie ab! Das war nervenaufreibend hoch zehn für mich. Der Homo Sovieticus in all seinen Facetten wird herausgestellt : Alkohol, Eltern die sich nicht angemessen um die Kinder kümmern, alle sind laut und schreien einander an, zuhören Fehlanzeige, der Alltag mit Überleben gefüllt, so tun als hätte man mit all dem nix zu tun, Verantwortungslosigkeit, krank werden ist nicht, nur funktionieren, all die Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit … und eine Internatsleitung, die den Herrschaften ordentlich den Kopf wäscht. Was der Autor für mich ganz …
„Das ist Farn!“ Mein persönlicher Gänsehautmoment. Eine großartige Lektion: Gibt es Neutralität in Konfliktsituationen? Der Protagonist, der seinen Neffen aus dem Internat holen will, ist ein zu Beginn furchtbar passiver Typ, der sich nur über seinen Beruf als Lehrer definiert. Er blendet alles um ihn herum aus, verhält sich naiv. Das Buch nimmt sich die ersten 30% viel Zeit in die Gänge zu kommen. Dann geht die Luzie ab! Das war nervenaufreibend hoch zehn für mich. Der Homo Sovieticus in all seinen Facetten wird herausgestellt : Alkohol, Eltern die sich nicht angemessen um die Kinder kümmern, alle sind laut und schreien einander an, zuhören Fehlanzeige, der Alltag mit Überleben gefüllt, so tun als hätte man mit all dem nix zu tun, Verantwortungslosigkeit, krank werden ist nicht, nur funktionieren, all die Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit … und eine Internatsleitung, die den Herrschaften ordentlich den Kopf wäscht. Was der Autor für mich ganz stark hinbekommen hat: durch kleine Szenen sehr intensive Bilder und Emotionen zu wecken. Und das bei all den sehr wortkargen Menschen, die jedem misstrauen, schafft er eine ganz intensive Nähe. Warum er am Schluss den Perspektivwechsel vornimmt, erschließt sich mir nicht. Ist für mich nen kleiner Bruch. Der Schluss war dadurch enttäuschend, zumal wir schon mit der Krankenhausszene ein einnehmendes Bild hatten, das durch das Danach total die Wucht verliert. Aber will da nicht zu kleinlich sein. Das Buch mit 4 Sternen abzuspeisen, wär sträflich.