AnnaCarina hat Internat von Сергі́й Ві́кторович Жада́н besprochen
Review of 'Internat' on 'Goodreads'
5 Sterne
„Das ist Farn!“ Mein persönlicher Gänsehautmoment.
Eine großartige Lektion: Gibt es Neutralität in Konfliktsituationen?
Der Protagonist, der seinen Neffen aus dem Internat holen will, ist ein zu Beginn furchtbar passiver Typ, der sich nur über seinen Beruf als Lehrer definiert. Er blendet alles um ihn herum aus, verhält sich naiv. Das Buch nimmt sich die ersten 30% viel Zeit in die Gänge zu kommen. Dann geht die Luzie ab! Das war nervenaufreibend hoch zehn für mich.
Der Homo Sovieticus in all seinen Facetten wird herausgestellt : Alkohol, Eltern die sich nicht angemessen um die Kinder kümmern, alle sind laut und schreien einander an, zuhören Fehlanzeige, der Alltag mit Überleben gefüllt, so tun als hätte man mit all dem nix zu tun, Verantwortungslosigkeit, krank werden ist nicht, nur funktionieren, all die Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit … und eine Internatsleitung, die den Herrschaften ordentlich den Kopf wäscht.
Was der Autor für mich ganz …
„Das ist Farn!“ Mein persönlicher Gänsehautmoment.
Eine großartige Lektion: Gibt es Neutralität in Konfliktsituationen?
Der Protagonist, der seinen Neffen aus dem Internat holen will, ist ein zu Beginn furchtbar passiver Typ, der sich nur über seinen Beruf als Lehrer definiert. Er blendet alles um ihn herum aus, verhält sich naiv. Das Buch nimmt sich die ersten 30% viel Zeit in die Gänge zu kommen. Dann geht die Luzie ab! Das war nervenaufreibend hoch zehn für mich.
Der Homo Sovieticus in all seinen Facetten wird herausgestellt : Alkohol, Eltern die sich nicht angemessen um die Kinder kümmern, alle sind laut und schreien einander an, zuhören Fehlanzeige, der Alltag mit Überleben gefüllt, so tun als hätte man mit all dem nix zu tun, Verantwortungslosigkeit, krank werden ist nicht, nur funktionieren, all die Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit … und eine Internatsleitung, die den Herrschaften ordentlich den Kopf wäscht.
Was der Autor für mich ganz stark hinbekommen hat: durch kleine Szenen sehr intensive Bilder und Emotionen zu wecken. Und das bei all den sehr wortkargen Menschen, die jedem misstrauen, schafft er eine ganz intensive Nähe.
Warum er am Schluss den Perspektivwechsel vornimmt, erschließt sich mir nicht. Ist für mich nen kleiner Bruch. Der Schluss war dadurch enttäuschend, zumal wir schon mit der Krankenhausszene ein einnehmendes Bild hatten, das durch das Danach total die Wucht verliert.
Aber will da nicht zu kleinlich sein. Das Buch mit 4 Sternen abzuspeisen, wär sträflich.