Eine Satire über die Familie als schlimmsten Feind - eine überbehütende Mutter, die eindeutig den dominanten Part der Familie einnimmt- ein ständig verstopfter (obstipierter) Vater - Eltern die den jüdischen Glauben zelebrieren und ihre Werte und Glauben dem Kinde überstülpen wollen. Das Individuum spielt keine Rolle- Sei brav, anständig und ein guter gläubiger Jude. Die Wertvorstellungen der Eltern gehen soweit ins absurde, dass es bezüglich Fast Food zu einem riesen Eklat kommt. Kontrollfreaks vor dem Herrn.
Aber wie sollte es auch anders sein- Erziehung holt jeden immer wieder ein, auch wenn wir meinen, wir hätten uns davon losgelöst.
Er reitet im gesamten Buch auf der jüdischen Religion und ein Jude zu sein herum. Das hat damals wohl zu vielen Verrissen zu diesem Buch geführt-die jüdische Gemeinde war größtenteils not amused.
Da das Buch allerdings bezüglich anderer Themen ebenfalls sehr klischeehaft und absolut agiert (Alexander Portnoy kennt nur Schwarz oder Weiß), …
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AnnaCarina hat Portnoys Beschwerden von Philip Roth besprochen
Review of 'Portnoys Beschwerden' on 'Goodreads'
4 Sterne
Eine Satire über die Familie als schlimmsten Feind - eine überbehütende Mutter, die eindeutig den dominanten Part der Familie einnimmt- ein ständig verstopfter (obstipierter) Vater - Eltern die den jüdischen Glauben zelebrieren und ihre Werte und Glauben dem Kinde überstülpen wollen. Das Individuum spielt keine Rolle- Sei brav, anständig und ein guter gläubiger Jude. Die Wertvorstellungen der Eltern gehen soweit ins absurde, dass es bezüglich Fast Food zu einem riesen Eklat kommt. Kontrollfreaks vor dem Herrn.
Aber wie sollte es auch anders sein- Erziehung holt jeden immer wieder ein, auch wenn wir meinen, wir hätten uns davon losgelöst.
Er reitet im gesamten Buch auf der jüdischen Religion und ein Jude zu sein herum. Das hat damals wohl zu vielen Verrissen zu diesem Buch geführt-die jüdische Gemeinde war größtenteils not amused.
Da das Buch allerdings bezüglich anderer Themen ebenfalls sehr klischeehaft und absolut agiert (Alexander Portnoy kennt nur Schwarz oder Weiß), habe ich diese Stellen ehr als allgemeine Satire auf Religion gelesen bzw. Kultureller Andenken, mit denen die Kinder gar nicht mehr viel am Hut haben (wollen). Er treibt ebenfalls das Klischee des christlichen Amerikaners auf die Spitze.
Große Lacher beschert das Buch natürlich durch die tragisch-satirischen Episoden der Masturbationsakrobatik und Aktionen zum beseitigen der Spuren.
Die Gesamten Sexabenteuer hat er nur mit Nicht-Jüdinnen. Portnoy deutet dies selbst als Befreiungsakt, der elterlichen Unterdrückung.
Er neigt dazu sämtliche Situationen, wie sie weiter gehen könnten, im Kopf durchzuspielen und ruft destruktive Bilder hervor.
Insgesamt kann man sagen (oder besser gesagt: dies ist meine Interpretation), dass dieser hochintelligente, beruflich erfolgreiche Mann, der glaubt gelebt zu haben (Beweis sieht er in den sexuellen Exzessen), ein komplett kaputtes Bild einer Gesellschaft ist, die der Illusion von ihrer Definition von Freiheit, Emanzipation und Glück erliegt und im ständigen Widerspruch lebt, diese sogenannte Freiheit durch Schmerz und Einsamkeit zu erkaufen.
AnnaCarina hat Baudolino von Umberto Eco besprochen
Born a simple peasant in northern Italy, Baudolino narrates the story of his life, from …
Review of 'Baudolino' on 'Goodreads'
4 Sterne
Umberto Eco ist für mich mit diesem Roman der Inbegriff von Fabulierlust geworden.
Eine Schelmengeschichte, die mit einer Zartheit und Leichtigkeit erzählt wird - gewitzt und opulent.
Es gelingt ihm ganz famos den religiösen (christlichen) Irrsinn zu karikieren und die Entstehung, den symbolischen Charakter von Mythen zu untersuchen. Die Suche und Sehnsucht nach dem Unbekannten, Wunderbaren. Wen interessieren da schon Wahrheiten und Fakten. Lästiges Zeug.
In groben Grundzügen geht es um (Friedrich) Barbarossas Feldzüge, seinen Tod und die damit später verbundene Aufklärung, den Brief des Priesters Johannes und dem Land wo er lebt, den heiligen Gral (Gradal), die heiligen drei Könige und die Geschichten um heilige Reliquien -alles verpackt in die Lebensgeschichte und "Roadtrip's" Baudolino's und seinen Begleitern.
In der zweiten Hälfte des Romans begegnen wir Fabelwesen, von denen ich noch nie gehört habe und anderen, die wohl bekannt sind.
Das Buch ist Geschichtsbuch, Phantasyroman, Krimi, philosophisch-religöses Essay und Unterhaltungsroman …
Umberto Eco ist für mich mit diesem Roman der Inbegriff von Fabulierlust geworden.
Eine Schelmengeschichte, die mit einer Zartheit und Leichtigkeit erzählt wird - gewitzt und opulent.
Es gelingt ihm ganz famos den religiösen (christlichen) Irrsinn zu karikieren und die Entstehung, den symbolischen Charakter von Mythen zu untersuchen. Die Suche und Sehnsucht nach dem Unbekannten, Wunderbaren. Wen interessieren da schon Wahrheiten und Fakten. Lästiges Zeug.
In groben Grundzügen geht es um (Friedrich) Barbarossas Feldzüge, seinen Tod und die damit später verbundene Aufklärung, den Brief des Priesters Johannes und dem Land wo er lebt, den heiligen Gral (Gradal), die heiligen drei Könige und die Geschichten um heilige Reliquien -alles verpackt in die Lebensgeschichte und "Roadtrip's" Baudolino's und seinen Begleitern.
In der zweiten Hälfte des Romans begegnen wir Fabelwesen, von denen ich noch nie gehört habe und anderen, die wohl bekannt sind.
Das Buch ist Geschichtsbuch, Phantasyroman, Krimi, philosophisch-religöses Essay und Unterhaltungsroman in einem.
Es ist voll mit Auseinandersetzungen zu religiösen Streitthemen und geht häufig sehr ins Detail (mit historischen Bezügen). Eco zeichnet Baudolinos Abenteuer in kleinen Stationen und Anekdötchen. Mal hier mal da, überall beteiligt, als Strippenzieher oder mitgerissen im Räderwerk des Weltenlaufes.
Nicht umsonst wird in einigen Rezensionen von einem überfrachteten Werk gesprochen.
Ich habe es geliebt - würde aber an dieser Stelle eine eingeschränkte Leseempfehlung abgeben.
Es hält beim zweiten Read den 5 Sternen nicht stand. Zu anekdotisch und die Charaktere wenig dynamisch. Stellenweise zieht es sich arg und erschlägt doch etwas in seiner Fülle.
AnnaCarina hat Der Wüstenplanet von Frank Herbert besprochen (Dune, der Wüstenplanet (1))
Review of 'Der Wüstenplanet' on 'Goodreads'
4 Sterne
4,5⭐️
Da haben die letzen 25% doch tatsächlich noch die 5 Sterne verkackt :
Ein Zeitsprung, die starke Frauenrolle kippt ins Beschützenswürdige, in Unterwürfigkeit.
Pathos!! Boa was sind wir jetzt wichtig! Die Stimmung des gesamten Buches fällt für mich in etwas zusammen, das ich noch nicht so recht greifen kann, mir aber überhaupt nicht gefallen hat. Könnte sogar ein Grund sein, die Reihe nicht mehr weiter zu lesen.
Und der Rest?
Oberknaller! Grandiose Charaktere. Baron Wladimir Harkonnen: Ich liebe diese Figur! Der Film kommt da nicht annähernd heran.
Mal eine Science Fictionwelt in der es primär um Gesellschaft und Ökologie/Geologie geht. Die Astrophysik und techniklastigen Details in den SciFi Romanen, die ich sonst lese, sind nur am Rande relevant.
Themen der 60er Jahre, in dem das Buch geschrieben wurde: Atombomben, Emanzipation der Frau (Feminismus), bewusstseinserweiternde Drogen und Ökologie werden hier verarbeitet.
Keine Längen- durchweg ultra spannend.
Besonders beeindruckt hat mich, …
4,5⭐️
Da haben die letzen 25% doch tatsächlich noch die 5 Sterne verkackt :
Ein Zeitsprung, die starke Frauenrolle kippt ins Beschützenswürdige, in Unterwürfigkeit.
Pathos!! Boa was sind wir jetzt wichtig! Die Stimmung des gesamten Buches fällt für mich in etwas zusammen, das ich noch nicht so recht greifen kann, mir aber überhaupt nicht gefallen hat. Könnte sogar ein Grund sein, die Reihe nicht mehr weiter zu lesen.
Und der Rest?
Oberknaller! Grandiose Charaktere. Baron Wladimir Harkonnen: Ich liebe diese Figur! Der Film kommt da nicht annähernd heran.
Mal eine Science Fictionwelt in der es primär um Gesellschaft und Ökologie/Geologie geht. Die Astrophysik und techniklastigen Details in den SciFi Romanen, die ich sonst lese, sind nur am Rande relevant.
Themen der 60er Jahre, in dem das Buch geschrieben wurde: Atombomben, Emanzipation der Frau (Feminismus), bewusstseinserweiternde Drogen und Ökologie werden hier verarbeitet.
Keine Längen- durchweg ultra spannend.
Besonders beeindruckt hat mich, dass Herbert einen zu Beginn ganz selbstverständlich in die Welt wirft - keine Erklärungen, nix-es prasseln sehr viele Infos auf einen ein, mit denen man eigentlich überfordert sein müsste. Ist aber nicht so. Er trägt durch dieses Universum, als hätte man nie woanders gelebt.
AnnaCarina hat Alle sind so ernst geworden von Martin Suter besprochen
Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre unterhalten sich über: Badehosen, Glitzer, Äähm, Hochzeiten, LSD, Teufel, …
Review of 'Alle sind so ernst geworden' on 'Goodreads'
1 Stern
Ach du liebe Güte. Das Hörbuch ist ja unerträglich eingesprochen. Und Inhaltlich? Allein schon zu Beginn die Badehosen-Unterhaltung- ähh, ja. NEXT!
Review of 'Die letzten Männer des Westens Antifeministen, rechte Männerbünde und die Krieger des Patriarchats' on 'Goodreads'
3 Sterne
Bei etwa 60% abgebrochen
An Form und Stil gescheitert
Habe das Hörbuch gehört
Was führte zum Abbruch?
Das Hörbuch wird von 2 Personen gesprochen. Die interviewten Personen bekommen einen anderen Sprecher, der allerdings nie die Stimmlage ändert, weshalb jede Person dieselbe ätzende, nicht sonderlich ansprechende Stimme bekommt. Das macht das Ganze irgendwann nervig und monoton.
Ich behaupte, dass man die 60%, die ich bisher hörte( ca. 170 Seiten), auf 50 Seiten zusammenraffen kann. Der Rest ist genau das was mich zum Abbruch bewegt hat. Tobias Ginsburg schwafelt, schwätzt, wertet, spekuliert wie wer noch was hätte sagen oder tun können, kommentiert wirklich jede, jede Situation aus. Das mag ja bei der ersten, vielleicht auch noch bei der zweiten Story ganz unterhaltsam sein und man bekommt ein Feeling für die Szene. Wenn wir dann bei Station 5-6 angelangt sind und sich nicht viel Neues ergibt, eigentlich alle immer in einer etwas anderen …
Bei etwa 60% abgebrochen
An Form und Stil gescheitert
Habe das Hörbuch gehört
Was führte zum Abbruch?
Das Hörbuch wird von 2 Personen gesprochen. Die interviewten Personen bekommen einen anderen Sprecher, der allerdings nie die Stimmlage ändert, weshalb jede Person dieselbe ätzende, nicht sonderlich ansprechende Stimme bekommt. Das macht das Ganze irgendwann nervig und monoton.
Ich behaupte, dass man die 60%, die ich bisher hörte( ca. 170 Seiten), auf 50 Seiten zusammenraffen kann. Der Rest ist genau das was mich zum Abbruch bewegt hat. Tobias Ginsburg schwafelt, schwätzt, wertet, spekuliert wie wer noch was hätte sagen oder tun können, kommentiert wirklich jede, jede Situation aus. Das mag ja bei der ersten, vielleicht auch noch bei der zweiten Story ganz unterhaltsam sein und man bekommt ein Feeling für die Szene. Wenn wir dann bei Station 5-6 angelangt sind und sich nicht viel Neues ergibt, eigentlich alle immer in einer etwas anderen Form dasselbe sagen, wirds zäh. Ich will mich durch dieses Buch nicht unterhalten lassen- ich will Fakten, ich will was Neues erfahren, ich will tief in die Abgründe eintauchen!
Schade, schade. Insbesondere da Ginsburg so viel Arbeit und Passion in die Recherche gesteckt hat. Gut dass ich eine der Wenigen bin, die das Buch so empfinden. Werde mich der Thematik dann in anders aufgearbeiteter Form widmen müssen.
AnnaCarina hat Mrs. Dalloway von Virginia Woolf besprochen
Review of 'Mrs. Dalloway' on 'Goodreads'
5 Sterne
1Tag in London, nur in den Köpfen der Menschen.
Wir reisen auf den Wellen der Zeit, wechselnd im hier und jetzt und den Erinnerungen vom Krieg, einer Freundschaft und Liebe vor 30 Jahren.
Psychologisch meisterhaft.
Jemand zerbricht am Trauma, jemand kämpft sich durch tiefe Abgründe ans Licht, jemand geht in tiefster religösität auf, jemand ist Atheist und eine Dritte steht dazwischen. Muss sich finden.
Virginia Woolf malt immer wieder sehr gegensätzliche Lebensphilosophien bzw. Umgangsformen an die Wand und zeigt deren Verbindungen auf.
Das Buch ist randvoll mit grandiosen Beobachtungen und Erkenntnissen.
Der Klatsch und Tratsch am Ende der Gesellschaft ist herrlich eingefangen.
Ein Zitat aus dem Buch das die Stimmung gut zusammenfasst und meiner Meinung auch gut zu Peter passt : „Nur ein paar Lampions, hatte Clarissa Dalloway gesagt, hinten im Garten! Aber sie sei eine Zauberin. Es sei ein Park … Und sie kenne ihre Namen nicht, aber Freunde, …
1Tag in London, nur in den Köpfen der Menschen.
Wir reisen auf den Wellen der Zeit, wechselnd im hier und jetzt und den Erinnerungen vom Krieg, einer Freundschaft und Liebe vor 30 Jahren.
Psychologisch meisterhaft.
Jemand zerbricht am Trauma, jemand kämpft sich durch tiefe Abgründe ans Licht, jemand geht in tiefster religösität auf, jemand ist Atheist und eine Dritte steht dazwischen. Muss sich finden.
Virginia Woolf malt immer wieder sehr gegensätzliche Lebensphilosophien bzw. Umgangsformen an die Wand und zeigt deren Verbindungen auf.
Das Buch ist randvoll mit grandiosen Beobachtungen und Erkenntnissen.
Der Klatsch und Tratsch am Ende der Gesellschaft ist herrlich eingefangen.
Ein Zitat aus dem Buch das die Stimmung gut zusammenfasst und meiner Meinung auch gut zu Peter passt : „Nur ein paar Lampions, hatte Clarissa Dalloway gesagt, hinten im Garten! Aber sie sei eine Zauberin. Es sei ein Park … Und sie kenne ihre Namen nicht, aber Freunde, das wisse sie, seien sie, Freunde ohne Namen, Lieder ohne Worte, immer die besten. Aber da seien so viele Türen, so unvermutete Räume, sie könne ihren Weg nicht finden.“
AnnaCarina hat Im Menschen muss alles herrlich sein von Sasha Marianna Salzmann besprochen
Review of 'Im Menschen muss alles herrlich sein' on 'Goodreads'
3 Sterne
3,5⭐️
Auf den ersten 200 Seiten begleiten wir primär Lena, beginnend in den 70ern als Kind in der ehemaligen Sowjetunion und enden in den frühen 90ern, schwanger und nach Deutschland ausgewandert.
Lena sagt an einer Stelle im Erwachsenenalter, sich noch in der ehemaligen Sowjetunion befindend:“das Jetzt hat keine Konturen, man kann nichts greifen“.
Und genauso fühlte sich für mich auch der Schreibstil bis dahin an- hölzern, mit dem Versuch der Poesie, philosophisch zu sein- fehl am Platz- da gehörte nichts so recht zusammen. Insofern passte der Stil zum Inhalt. Das wird aber erst später klar.
Ich war jedenfalls nach 50-60 Seiten bereits geneigt abzubrechen.
Mit Einsetzen der Erzählung aus Blickwinkel der Töchter Nina und Edi ändert sich der Schreibstil grundlegend und es kommt Leben in die Bude.
Die Jungen Frauen führen tolle Monologe und versuchen die Welt ihrer Eltern und deren Wurzeln zu verstehen.
Ich bin froh zuvor Das achte …
3,5⭐️
Auf den ersten 200 Seiten begleiten wir primär Lena, beginnend in den 70ern als Kind in der ehemaligen Sowjetunion und enden in den frühen 90ern, schwanger und nach Deutschland ausgewandert.
Lena sagt an einer Stelle im Erwachsenenalter, sich noch in der ehemaligen Sowjetunion befindend:“das Jetzt hat keine Konturen, man kann nichts greifen“.
Und genauso fühlte sich für mich auch der Schreibstil bis dahin an- hölzern, mit dem Versuch der Poesie, philosophisch zu sein- fehl am Platz- da gehörte nichts so recht zusammen. Insofern passte der Stil zum Inhalt. Das wird aber erst später klar.
Ich war jedenfalls nach 50-60 Seiten bereits geneigt abzubrechen.
Mit Einsetzen der Erzählung aus Blickwinkel der Töchter Nina und Edi ändert sich der Schreibstil grundlegend und es kommt Leben in die Bude.
Die Jungen Frauen führen tolle Monologe und versuchen die Welt ihrer Eltern und deren Wurzeln zu verstehen.
Ich bin froh zuvor Das achte Leben- für Brilka gelesen zu haben und ein Grundverständnis für einige gesellschaftliche und politische Situationen mitgebracht zu haben.
Einige Aspekte in „Im Menschen muss alles herrlich sein“ waren neu bzw. von einer ganz anderen Seite aufgezogen. Die Bücher ergänzen sich hier sehr gut.
Allerdings ist auf Grund der Kürze dieses Buches nur ein kleiner Einblick in die verfahrene Situation der beiden Familien möglich. Das Buch kitzelt einen überall mal an und lässt mit dem Ende alles Offen und ungeklärt. War für mich recht unbefriedigend, da mir der Rest der Story nur häppchenweise Highlights bescheren konnte. Ja und diese Giraffe- wie das Schokoladending in Brilka für mich unnötig.
AnnaCarina hat Endymion besprochen
Review of 'Endymion' on 'Goodreads'
4 Sterne
4,5⭐️
Was für einen Wahnsinn hat sich Dan Simmons hier ausgedacht?!
Die ganze Art wie die Story erzählt wird hat nichts mit den ersten beiden Teilen der Hyperion Gesänge zu tun.
Großteile dieses 3. und 4. Teils sind eine Abenteuer-Odyssee durch verschiedene Welten. Diese werden mal mehr, mal weniger ausladend erzählt. In den zu detaillierten, ausladenden Szenen hat Simmons meine Aufmerksamkeit immer wieder verloren. Das Buch hat mich daher sehr viel Zeit gekostet.
Die Gestaltung der Welten und Orbitalkonstrukte mit ihren Gesellschaftsformen, der Pflanzenwelt und Spezies ist meisterhaft. Hier liegt seine absolute Stärke. Großes Highlight war die Welt, auf der eine weiterentwickelte Form des Zen Buddhismus praktiziert wird.
Bis zu 70% des Buches war ich schon geneigt nur 3 Sterne zu vergeben. Ich habe an vielen Stellen die Sinnhaftigkeit nicht gesehen.
Die letzten 30% haben dann den Aha-Moment gebracht. Alles wird aufgeklärt und wird in den großen Gesamtkontext gesetzt- ebenfalls …
4,5⭐️
Was für einen Wahnsinn hat sich Dan Simmons hier ausgedacht?!
Die ganze Art wie die Story erzählt wird hat nichts mit den ersten beiden Teilen der Hyperion Gesänge zu tun.
Großteile dieses 3. und 4. Teils sind eine Abenteuer-Odyssee durch verschiedene Welten. Diese werden mal mehr, mal weniger ausladend erzählt. In den zu detaillierten, ausladenden Szenen hat Simmons meine Aufmerksamkeit immer wieder verloren. Das Buch hat mich daher sehr viel Zeit gekostet.
Die Gestaltung der Welten und Orbitalkonstrukte mit ihren Gesellschaftsformen, der Pflanzenwelt und Spezies ist meisterhaft. Hier liegt seine absolute Stärke. Großes Highlight war die Welt, auf der eine weiterentwickelte Form des Zen Buddhismus praktiziert wird.
Bis zu 70% des Buches war ich schon geneigt nur 3 Sterne zu vergeben. Ich habe an vielen Stellen die Sinnhaftigkeit nicht gesehen.
Die letzten 30% haben dann den Aha-Moment gebracht. Alles wird aufgeklärt und wird in den großen Gesamtkontext gesetzt- ebenfalls die Elemente die aus Band 1 und 2 noch nicht befriedigend beantwortet wurden.
Das Gesamte Werk der Hyperiongesänge/Endymion beschäftigt sich mit Religion (vordergründig die katholische Kirche)-dies wird genial mit KI, Zeitsprüngen und dem Thema Evolution kombiniert.
Leider kann ich hier nur sehr kryptisch bleiben, da alles andere spoilern würde.
Das Ende war Pathos pur-nun ja...
Jedenfalls werde ich die Hyperiongesänge noch einmal lesen müssen, da ich nun weiß worauf in Band 1+2 die Aufmerksamkeit gelegt werden muss, um so einiges besser begreifen und kontextualisieren zu können.
AnnaCarina hat Das achte Leben (für Brilka) von Nino Haratischwili besprochen
Review of 'Das achte Leben (für Brilka)' on 'Goodreads'
4 Sterne
Ein 100 jähriges Familienepos, einer georgischen Familie, inmitten der Oktoberrevolution, des 1. Weltkrieges, des 2. Weltkrieges, der Zeit des eisernen Vorhangs, der ständigen Revolten und Aufstände, bis hin zu den kriegerischen Konflikten in den frühen 90er Jahren mit Abschluss im Jahre 2008.
Der Prolog und das Ende bilden einen pathetischen Singsang im Stile einer großen Soap Opera.
Das dazwischen erzählt eine eindringliche Familiengeschichte, von der man wirklich glauben mag, sie sei verflucht. Wie viel übler Shit kann denn bitte so vielen Generationen passieren und nahezu jeder Person?
Die ersten 300 Seiten hatte ich das Gefühl die Autorin müsse sich noch warm schreiben. Da sprang bei mir wenig über, fühlte mich lediglich berichthaft informiert.
Sie behält über das gesamte Buch einen straight, chronologischen, erzählenden Schreibstil bei, der keine großen Besonderheiten aufweist. Ich denke, dass sie damit so wenig wie möglich von den Personen und deren Schicksalen ablenken wollte. Im großen und …
Ein 100 jähriges Familienepos, einer georgischen Familie, inmitten der Oktoberrevolution, des 1. Weltkrieges, des 2. Weltkrieges, der Zeit des eisernen Vorhangs, der ständigen Revolten und Aufstände, bis hin zu den kriegerischen Konflikten in den frühen 90er Jahren mit Abschluss im Jahre 2008.
Der Prolog und das Ende bilden einen pathetischen Singsang im Stile einer großen Soap Opera.
Das dazwischen erzählt eine eindringliche Familiengeschichte, von der man wirklich glauben mag, sie sei verflucht. Wie viel übler Shit kann denn bitte so vielen Generationen passieren und nahezu jeder Person?
Die ersten 300 Seiten hatte ich das Gefühl die Autorin müsse sich noch warm schreiben. Da sprang bei mir wenig über, fühlte mich lediglich berichthaft informiert.
Sie behält über das gesamte Buch einen straight, chronologischen, erzählenden Schreibstil bei, der keine großen Besonderheiten aufweist. Ich denke, dass sie damit so wenig wie möglich von den Personen und deren Schicksalen ablenken wollte. Im großen und Ganzen gelingt ihr dies.
Wir erleben immer wieder größere Zeitsprünge, die mich in der ersten Hälfte sehr gestört haben. Mag aber auch daran liegen, dass ich gerne mehr über die politischen Dinge zur Zeit der Oktoberrevolution und der Weltkriege erfahren hätte.
Durch die Sprünge verdichtet sich das Familiengeschehen, so dass wir als Leser ohne Luft holen zu können von einem Dilemma ins nächste tappen. Ist wahrscheinlich Geschmackssache- ich lese so etwas lieber episch in die Breite gezogen.
5 Sterne würdig ist ihre Charaktergestaltung und Entwicklung.
Ein Facettenreichtum an Persönlichkeitsmerkmalen und Arten mit ein und der selben Situation umzugehen. Die Psychologie und Erkenntnis dahinter ist grandios herausgearbeitet.
Hier durchbricht sie auch den klassischen Erzählstil und schafft wunderbare Gedanken und tiefschürfende Satzkonstruktionen.
Das große Schweigen liegt in jeder Generation schwer auf den Protagonisten.
Man altert mit den Geschwistern Stasia und Christine- verflucht Stasia in jungen Jahren ihrer Passivität wegen und liebt sie im Alter-gesteht ihr alles zu, verteidigt sie ob ihrer Schrulligkeit.
Hätte die Autorin diese Geschichte nicht so klassisch erzählt, wäre die Schokoladenfluch-Symbologie (die ich völlig unnötig und deplatziert fand: Wir brauchen alle unseren Aberglauben oder wie?) nicht gewesen und gäbe es nicht hier und da den ein oder anderen zu großen Zufall, wären für mich daraus eindeutig 5 Sterne geworden.
AnnaCarina hat Young Elites - Das Bündnis der Rosen bewertet: 4 Sterne
AnnaCarina hat Unsere Welt neu denken Eine Einladung bewertet: 4 Sterne
AnnaCarina hat Der Tod und das dunkle Meer besprochen

Der Tod und das dunkle Meer
Review of 'Der Tod und das dunkle Meer' on 'Goodreads'
4 Sterne
4,5⭐️
Ein Schiff, zur Zeit der Ostindienkompanie
Ein Mythos: der alte Tom
Eine Verwünschung- ein Toter an Land- Ermittlungen an Bord- noch mehr Tote und Mord
Viele Protagonisten: klare und eindeutige Charaktere, Charaktere mit vielen Grautönen, überspitzte Charaktere
Die Dynamiken zur Schaffung eines Mythos- Aberglaube- Religion
Moral! Gibt es Recht im Unrecht? Rache! Selbstlosigkeit!
Und ein Plan, der seines Gleichen sucht.
Mir hat das Buch unglaublich viel Freude und Hörvergnügen bereitet.
Das zu offensichtliche Erklärbär-Szenario am Ende hätte gerne dezenter ausfallen dürfen.
Die ganzen Fragen der Moral waren gut eingearbeitet, allerdings sollte hier keine tiefere Philosophie und Analyse erwartet werden. Dafür ist das Buch zu sehr ein spannender Unterhaltungsroman.
AnnaCarina hat Allegro Pastell von Leif Randt besprochen
Review of 'Allegro Pastell' on 'Goodreads'
3 Sterne
3,5⭐️
So sehr ich das Buch in der ersten Hälfte feiern konnte, so sehr hat es mich in der zweiten Hälfte genervt und gelangweilt.
Ich hatte irgendwann das Gefühl einer Endlosschleife, wollte nur noch das es endlich vorbei ist. Diese trockene, humorige Art hat sich für mich recht schnell abgenutzt.
Die Protagonisten sind verkopft - analysieren alles und jeden ohne wirkliches Motiv. Kamen mir vor wie Bots, die einer entsprechenden Situation eine bewusst gesteuerte Reaktion und Emotion entgegenschleudern müssen, die man vorher schon mal durchgespielt und mögliche Reaktionen darauf abgewogen hat. Alles ist Mittelmäßig und Ok- Begeisterungsfähigkeit was ist das? Es sei denn, man entscheidet sich dazu jetzt begeistert zu sein - was fürn kranker Scheiß.
Für mich kam’s kognitiv irgendwann zum Meltdown. Ich war so dermaßen angestrengt von dem Verhalten der Protagonisten und dem was bei denen im Hirn los ist, dass ich mich irgendwann völlig zurückgezogen habe und …
3,5⭐️
So sehr ich das Buch in der ersten Hälfte feiern konnte, so sehr hat es mich in der zweiten Hälfte genervt und gelangweilt.
Ich hatte irgendwann das Gefühl einer Endlosschleife, wollte nur noch das es endlich vorbei ist. Diese trockene, humorige Art hat sich für mich recht schnell abgenutzt.
Die Protagonisten sind verkopft - analysieren alles und jeden ohne wirkliches Motiv. Kamen mir vor wie Bots, die einer entsprechenden Situation eine bewusst gesteuerte Reaktion und Emotion entgegenschleudern müssen, die man vorher schon mal durchgespielt und mögliche Reaktionen darauf abgewogen hat. Alles ist Mittelmäßig und Ok- Begeisterungsfähigkeit was ist das? Es sei denn, man entscheidet sich dazu jetzt begeistert zu sein - was fürn kranker Scheiß.
Für mich kam’s kognitiv irgendwann zum Meltdown. Ich war so dermaßen angestrengt von dem Verhalten der Protagonisten und dem was bei denen im Hirn los ist, dass ich mich irgendwann völlig zurückgezogen habe und das Buch richtig Kacke fand.
Glaube in Form einer Kurzgeschichte bzw. einer Story um die 100 Seiten hätte das richtig gut für mich funktioniert.
Die Schlußsequenzen haben mich aus dem geistigen Nirvana zurückgeholt. Die Pro und Contra PowerPoint zu einem gewissen Thema am Ende war mein Highlight