AnnaCarina hat Baudolino von Umberto Eco besprochen
Born a simple peasant in northern Italy, Baudolino narrates the story of his life, from …
Review of 'Baudolino' on 'Goodreads'
4 Sterne
Umberto Eco ist für mich mit diesem Roman der Inbegriff von Fabulierlust geworden.
Eine Schelmengeschichte, die mit einer Zartheit und Leichtigkeit erzählt wird - gewitzt und opulent.
Es gelingt ihm ganz famos den religiösen (christlichen) Irrsinn zu karikieren und die Entstehung, den symbolischen Charakter von Mythen zu untersuchen. Die Suche und Sehnsucht nach dem Unbekannten, Wunderbaren. Wen interessieren da schon Wahrheiten und Fakten. Lästiges Zeug.
In groben Grundzügen geht es um (Friedrich) Barbarossas Feldzüge, seinen Tod und die damit später verbundene Aufklärung, den Brief des Priesters Johannes und dem Land wo er lebt, den heiligen Gral (Gradal), die heiligen drei Könige und die Geschichten um heilige Reliquien -alles verpackt in die Lebensgeschichte und "Roadtrip's" Baudolino's und seinen Begleitern.
In der zweiten Hälfte des Romans begegnen wir Fabelwesen, von denen ich noch nie gehört habe und anderen, die wohl bekannt sind.
Das Buch ist Geschichtsbuch, Phantasyroman, Krimi, philosophisch-religöses Essay und Unterhaltungsroman in einem.
Es ist voll mit Auseinandersetzungen zu religiösen Streitthemen und geht häufig sehr ins Detail (mit historischen Bezügen). Eco zeichnet Baudolinos Abenteuer in kleinen Stationen und Anekdötchen. Mal hier mal da, überall beteiligt, als Strippenzieher oder mitgerissen im Räderwerk des Weltenlaufes.
Nicht umsonst wird in einigen Rezensionen von einem überfrachteten Werk gesprochen.
Ich habe es geliebt - würde aber an dieser Stelle eine eingeschränkte Leseempfehlung abgeben.
Es hält beim zweiten Read den 5 Sternen nicht stand. Zu anekdotisch und die Charaktere wenig dynamisch. Stellenweise zieht es sich arg und erschlägt doch etwas in seiner Fülle.