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Andi

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Beitritt 1 Woche her

"Ich habe mir das Paradies immer als eine Art Bibliothek vorgestellt" Jorge Luis Borges

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Bücher von Andi

Philosophie

Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben andern (Paperback, Suhrkamp Verlag) Keine Bewertung

Du mußt Dein Leben ändern! - so lautet der Imperativ, der die Alternative von hypothetisch und kategorisch übersteigt. Es ist der absolute Imperativ - der metanoetische Befehl schlechthin. Er gibt das Stichwort zur Revolution in der zweiten Person Singular. Er bestimmt das Leben als ein Gefälle zwischen seinen höheren und niederen Formen. Ich lebe zwar schon, aber etwas sagt mir mit unwidersprechlicher Autorität: Du lebst noch nicht richtig. Die numinöse Autorität der Form genießt das Vorrecht, mich mit "Du mußt" anzusprechen. Es ist die Autorität eines anderen Lebens in diesem Leben. Diese trifft mich an in einer subitilen Insuffizienz, die älter und freier ist als die Sünde. Sie ist mein innerstes Noch-nicht.

Du musst dein Leben andern von  (Seite 47)

Kapitel I: Der Befehl aus dem Stein.

Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben andern (Paperback, Suhrkamp Verlag) Keine Bewertung

Weil die Leitunterscheidungen aus ihrem ursprünglichem Feld auswandern können, um sich erfolgreich in fremden Zonen einzunisten, gibt es die spirituellen Chancen, die uns noch immer als die höhreren und höchsten Möglichkeiten des Menschen faszinieren: Dazu rechnen eine nicht-ökonomische Definition von Reichtum; eine nicht-aristokratische Definition des Vornehmen; eine nicht-athletische Definition von Spitzenleistung; eine nicht-herrschaftliche Definition von Oben; eine nicht-asketische Definition von Vollkommenheit; eine nicht-militärische Definition von Tapferkeit; eine nicht-bigotte Definition von Weisheit und Treue.

Du musst dein Leben andern von  (Seite 29 - 30)

Einführung

hat aus Du musst dein Leben andern von Peter Sloterdijk zitiert

Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben andern (Paperback, Suhrkamp Verlag) Keine Bewertung

... die Beobachtung, dass alle "Kulturen", "Subkulturen" oder "Szenen" auf Leitdifferenzen aufbauen, mit deren Hilfe das Feld menschlicher Verhaltensmöglichkeiten in polarisierte Klassen unterteilt wird. So kennen die asketischen "Kulturen" die Leitdifferenz Vollkommen versus Unvollkommen, die religiösen "Kulturen" die Leitdifferenz Heilig versus Profan, die aristokratischen "Kulturen" die von Vornehm versus Gemein, die militärischen "Kulturen" die von Tapfer versus Feige, die politischen "Kulturen" die von Mächtig versus Ohnmächtig, die administrativen "Kulturen" die von Vorgesetzt versus Nachgeordnet, die athletischen "Kulturen" die von Exzellenz versus Mittelmaß, die ökonomischen "Kulturen" die von Fülle versus Mangel, die kognitiven "Kulturen" die von Wissen versus Unwissen, die sapientalen "Kulturen" die von Erleuchtung versus Verblendung.

Du musst dein Leben andern von  (Seite 28)

Einführung

hat aus Du musst dein Leben andern von Peter Sloterdijk zitiert

Peter Sloterdijk: Du musst dein Leben andern (Paperback, Suhrkamp Verlag) Keine Bewertung

... die Explizitmachung des Impliziten ist die kognitive Form des Schicksals. ... das spätere Wissen müsse zugleich das bessere sein. Auf dieser Annahme beruht bekanntlich alles, was wir seit Jahrhunderten mit dem Ausdruck "Forschung" belegen.

Du musst dein Leben andern von  (Seite 18)

Einführung