Andi hat aus Du musst dein Leben andern von Peter Sloterdijk zitiert
Du mußt Dein Leben ändern! - so lautet der Imperativ, der die Alternative von hypothetisch und kategorisch übersteigt. Es ist der absolute Imperativ - der metanoetische Befehl schlechthin. Er gibt das Stichwort zur Revolution in der zweiten Person Singular. Er bestimmt das Leben als ein Gefälle zwischen seinen höheren und niederen Formen. Ich lebe zwar schon, aber etwas sagt mir mit unwidersprechlicher Autorität: Du lebst noch nicht richtig. Die numinöse Autorität der Form genießt das Vorrecht, mich mit "Du mußt" anzusprechen. Es ist die Autorität eines anderen Lebens in diesem Leben. Diese trifft mich an in einer subitilen Insuffizienz, die älter und freier ist als die Sünde. Sie ist mein innerstes Noch-nicht.
— Du musst dein Leben andern von Peter Sloterdijk (Seite 47)
Kapitel I: Der Befehl aus dem Stein.