Die verschlungene Liebesgeschichte zwischen Tomas und Teresa gibt den Rahmen ab für einen der witzigsten und intelligentesten Romane der vergangenen Jahre, der zugleich Leselust und höchste intellektuelle Ansprüche befriedigt.
Das Datum ist bestimmbar. Als im Frühjahr 1984 die Originalausgabe des Romans »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« erschien, war dem Autor Milan Kundera etwas gelungen,
was seinen nach 1968 exilierten Landsleuten und Kollegen verwehrt blieb: er hatte den großen Durchbruch geschafft. Seit damals ist Kundera wohl der international bekannteste tschechisch schreibende Autor seit Jaroslav Hasek. Die »New York Times«, ein rarer Sonderfall, widmete diesem Roman gleich zwei hymnische Rezensionen und schickte noch ein Interview mit dem Autor hinterher. Gesprächspartner war Philip Roth. Aber auch in den anderen tonangebenden Blättern der westlichen Hemisphäre löste »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« Begeisterung aus.
Die verschlungene, mehrfach gebrochene Liebesgeschichte zwischen Tomas und Teresa gibt den Rahmen ab für einen der witzigsten und intelligentesten Romane der …
Die verschlungene Liebesgeschichte zwischen Tomas und Teresa gibt den Rahmen ab für einen der witzigsten und intelligentesten Romane der vergangenen Jahre, der zugleich Leselust und höchste intellektuelle Ansprüche befriedigt.
Das Datum ist bestimmbar. Als im Frühjahr 1984 die Originalausgabe des Romans »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« erschien, war dem Autor Milan Kundera etwas gelungen,
was seinen nach 1968 exilierten Landsleuten und Kollegen verwehrt blieb: er hatte den großen Durchbruch geschafft. Seit damals ist Kundera wohl der international bekannteste tschechisch schreibende Autor seit Jaroslav Hasek. Die »New York Times«, ein rarer Sonderfall, widmete diesem Roman gleich zwei hymnische Rezensionen und schickte noch ein Interview mit dem Autor hinterher. Gesprächspartner war Philip Roth. Aber auch in den anderen tonangebenden Blättern der westlichen Hemisphäre löste »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« Begeisterung aus.
Die verschlungene, mehrfach gebrochene Liebesgeschichte zwischen Tomas und Teresa gibt den Rahmen ab für einen der witzigsten und intelligentesten Romane der vergangenen Jahre, der
zugleich Leselust und höchste intellektuelle Ansprüche befriedigt. »Wann werden wir endlich einen deutschen Roman erhalten«, fragte die >FAZ<, »der sich so einfühlsam und nachdenklich
mit Liebe und Sexualität befaßt und der das Individuum vor dem Hintergrund des Lebens hier und heute zeigt? Ein Roman, der überdies so intelligent und souverän, so lesbar und so unterhaltsam wäre?«
Aus dem Tschechischen von Susanna Roth
Inhalt
Erster Teil
Das Leichte und das Schwere 5
Zweiter Teil
Körper und Seele 39
Dritter Teil
Unverstandene Wörter 77
Vierter Teil
Körper und Seele 115
Fünfter Teil
Das Leichte und das Schwere 165
Sechster Teil
Der Große Marsch 231
Siebter Teil
Das Lächeln Karenins 167
Milan Kundera: 1929 als Sohn eines Konservatorium-Professors in Brünn geboren, emigrierte 1975 nach Frankreich und lebt seither in Paris. In deutscher Übersetzung sind von Kundera außerdem erschienen: »Der Scherz« (1968), »Das Leben in anderswo« (1974), »Abschiedswalzer« (1977), »Das Buch vom Lachen und vom Vergessen« (1980), »Das Buch der lächerlichen Liebe« (1986) und 1987 der Essay »Die Kunst des Romans« (Kunderas erstes in französischer Sprache geschriebenes Buch).
Zufall oder Notwendigkeit - Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
4 Sterne
Ein philosophisch daherkommender Roman, der um die existenziellen Höhen, Tiefen und Gegensätzlichkeiten seiner Protagonisten kreiselt vor dem Hintergrund des Prager Frühlings. Kundera erkundet die Gegensätze zwischen Leichtigkeit und Schwere, Zufall und Notwendigkeit, verwoben in die "komplexen" Liebesbeziehungen zwischen Tomas, Teresa, Sabina und Franz. Elegante Prosa eingebettet in unsentimentale politische Geschichte. Ein Buch, das zum Nachdenken über einige fundamentalen Fragen des menschlichen Daseins inspiriert.
Bin auf Milan Kundera durch die Kurzgeschichten von Michael Nast gestoßen und hatte eine andere Erwartung was Sprache, Geschwindigkeit und Handlung anbelangt. Letztlich wurde die am Anfang noch so verworrene Geschichte gegen Ende klar. Die politischen Hintergründe haben mir gut gefallen und wie der Autor diese mit den einzelnen Figuren verwoben hat. Die folgende Aussage nehme ich für mich gerne mit: "Die menschliche Zeit dreht sich nicht im Kreis, sie verläuft auf einer Geraden. Das ist der Grund, warum der Mensch nicht glücklich sein kann. Denn Glück ist der Wunsch nach Wiederholung."