Hey guten Morgen, wie geht es dir?

Hardcover, 224 Seiten

Sprache: German

Am 2024 von Klett-Cotta veröffentlicht.

ISBN:
978-3-608-98826-0
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3 Sterne (1 Rezension)

Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen.

Juno schreibt online mit Männern, die Frauen online ihre Liebe gestehen und so versuchen, sie um ihr Geld zu bringen. Doch statt darauf hereinzufallen, werden genau diese Männer zu einer Form von Freiheit für Juno. In den Gesprächen kann sie sein, wer sie will und sagen, was sie will – und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben, in dem sie immer unterwegs, immer besorgt um Jupiter, immer beschäftigt und eingebunden ist. Also flüchtet Juno ab und zu vor ihrem Alltag ins Internet und spielt dort …

1 Auflage

Review of 'Hey guten Morgen, wie geht es dir?' on 'Goodreads'

3 Sterne

Gewinnertitel deutscher Buchpreis 2024

Technisch steriler Realismus. Konsequent bedeutungsentleert. Die Banalität und deprimierende Alltagsrealität stürzt die heroischen mythologischen Wesen in eine Schattenexistenz. Was bleibt? Zynismus, Kommunikation als Abwehrreaktion, funktionaler Alltag – monoton, traurig, hohl und flüchtig.


Ich bin dem deutschen Buchpreis für dieses Buch sehr dankbar.
Martina Hefter arbeitet technisch präzise und konsequent. Daher kann sie mir als Lehrstück für das, was mich bisher an deutscher Gegenwartsliteratur irritiert und verärgert hat dienen.
Auch sie arbeitet wie so viele andere mit einem Realismus, der die äußere Wirklichkeit beschreibend und abbildend zeigt. Weigerung von Psychologisierung und tieferer Reflexion. Die subjektive Erkundung wird abgeschnitten oder maskiert. Ich würde dazu neigen, ihn sogar hier als eine Form des Hyperrealismus zu titulieren, da sie Social Media und Emoticons, GIF’s und Filmbezüge „Melancholia“ nutzt, um eine übersteigerte Reproduktion von Zeichen und Bildern einzuweben. Emotionalität lässt dieses Buch nur künstlich, auf Knopfdruck zu. Eine standardisierte Auswahl an …