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hat Honig von Ian McEwan besprochen

Ian McEwan: Honig (Hardcover, German language, Diogenes Verlag AG) 2 Sterne

An Anglican bishop's daughter gets in over her head with British Intelligence in this John …

Review of 'Honig' on 'Goodreads'

2 Sterne

2,5⭐️
McEwan ist ein ein guter, schnörkelloser, leiser, unaufgeregter Erzähler. Wenn jemand schon in diesem Stile schreibt, muss aber auch ne tiefgründige oder alles durchschlagende Story nachkommen, um nicht ins Koma zu verfallen..... Es hat sich bestätigt, dass dieses elendig lange Geseire über den Lebensweg der Protagonistin nicht notwendig war. Die Frage, die sich mir nach 70% Buch immer noch stellte "Was willst Du mir sagen?", hat sich zwar beantwortet - dafür wäre aber kein Buch in diesem Umfang nötig gewesen. Ein Essay oder eine Kurzgeschichte hätte es auch getan.
Jetzt könnte man einwenden, ja gut, dann hast halt einfach nur ne gute Unterhaltung gehabt. Hatte ich aber nicht. Mir ging die Protagonistin und das gesamte Zwischenmenschliche mächtig auf den Keks. Weit über 50% des Buches fand ich öde und belanglos - ohne Mehrwert. Selbst die politischen und für uns heute geschichtlichen Ereignisse der 70er Jahre, schildert der Autor mit einer lakonischen, spröden Art, da kann ich mir auch nen Wikipediaartikel reinziehen und habe den gleichen Unterhaltungswert. Ich habe bereits Amsterdam von ihm gelesen und weiß, dass er durchaus spitzfindig und mit einem gewissen Esprit schreiben kann.
Die Ebene der Literatur oder des Literaturbetriebes und das Ende werten das Buch nochmals etwas auf, so dass ich ihm nen halben Stern mehr gebe.
Die Spur, die ich mir durch die Erwähnung von Ballard erhoffte, ist leider verpufft. Dafür war das Ende nicht annähernd absurd genug.