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Review of 'Der Russe ist einer, der Birken liebt' on 'Goodreads'

3 Sterne

Eine sehr komplexe Geschichte um das Trauma einer Frau, die gebildet ist, viele Sprachen spricht und nun vollends aus der Bahn geworfen wird. Die Familie Jüdisch, geflohen aus dem Krisengebiet um Berg Karabach. Lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland.
Später spielt ein großer Teil in Israel. Wir tappen von einem Konflikherd in den nächsten, mit unser an Panikattacken leidenden, recht komplizierten Protagonistin.
Durch den großen Bogen, die vielen Szenerien und reichlich Personal, verpufft die Intensität der Erzählung. Das Buch ist meiner Meinung nach überfrachtet. Viele episodische Ereignisse wirken hölzern und gestellt. Das liest sich nicht wie aus einem Guss. Konventionell erzählt ohne einen besonderen Pfiff. Einiges ist arg klischiert. Sie macht viele Bekanntschaften, denen es für meinen Geschmack an Tiefe fehlt. Einen wirklich neuen Erkenntnisgewinn hatte ich nicht.
Der Erzählton ist nüchtern und die Erzählerin machte es mir nicht leicht emphatisch zu sein.
Also auch kein Buch, das ich aus Identifikatorischen Gründen lesen würde.
Schrabbt für mich schon ehr an der 2,5⭐️ Marke. Ärgert mich mich gerade sehr, da ich die Kombi der Themen richtig genial finde (zumal sie noch eine Bi Sexualität mit hineingenommen hat) und so gerne mehr gelernt hätte.
Ein klein wenig erinnert mich das Buch an Grenzgänge von Pajtim Statovci, das für mich auch nicht ganz so glücklich gelöst wurde, aber sprachlich deutlich besser war.