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Carolina De Robertis: Die unsichtbaren Stimmen (Paperback, FISCHER Taschenbuch) 4 Sterne

Review of 'Die unsichtbaren Stimmen' on 'Goodreads'

4 Sterne

4,5⭐️
Bis zur Hälfte war ich noch bei guten 3-3,5 Sternen. Im letzten Drittel zog die politische Dimension heftig an. Die letzten 100 Seiten nur noch brutal, da flossen sogar bei mir die Tränen.
Eigentlich kann man dieses Familienepos, das gegen 1900 startet und in den 80er endet inhaltlich ein wenig mit für Brilka vergleichen. Die Stasia aus Brilka ist hier Pajarita.
Uruguay als Hauptschauplatz, Nebenschauplatz Argentinien, Kuba spielt ebenfalls thematisch eine Rolle.
Sprachlich ist das äußerst interessant gearbeitet. An sich nüchtern, auf den Punkt. Kein Drama, kein Pathos, kein Geschmachte, keine Opulenz. Keine unnötigen Schnörkel und Beschreibungen. Und trotzdem weht die ganze Zeit eine magische Note mit, etwas Ergreifendes, das mich komplett eingenommen hat.
Das Leben der Menschen und die Stationen der politischen Ümbrüche kommen so nah an einen ran, dass es irgendwann nur noch schmerzt.


Uruguay liegt heute im Demokratieindex 2 Plätze vor Deutschland. Ein Wahnsinn was dieses Land in den letzten Jahrzehnten gerissen hat.