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Rebecca Yarros: Fourth Wing (German language, 2023, dtv Verlagsgesellschaft) 3 Sterne

Review of 'Fourth Wing' on 'Goodreads'

1 Stern

Ein leeres Stück Ödnis – der Ideen, Dialoge, Reflexionen und der Nicht-Welt.
Dieses Buch gehört zum Genre der Romantasy. Der Loveinterest steht klar im Vordergrund, wird allerdings erst im letzten Viertel mit sexuellen Aktivitäten bespielt. Also hier mal ganz klar: Ball flach halten Leute!
Frau Maas tobt sich da deutlich euphorischer aus, ganz zu schweigen von J.R. Ward mit ihren pornösen Vampiren.

Die Autorin begeht den Fehler und setzt uns 20 jährige Figuren vor die Nase, die in unsägliches, peinliches Schulhofgequatsche verfallen, wenn es um amouröse Anwandlungen und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen geht.
Da ward die hochgelobte Intelligenz mal eben aus den Zeilen getilgt.
Diese zu Reitern und Kriegern ausgebildeten Menschen sind ganz versessen darauf mächtig Verantwortung zu übernehmen, indem über gewaltige Kräfte geboten wird, sobald man sich mit seinem Drachen verbindet. Alles ist straff durchorganisiert. Ein monströses starres Regelwerk und Autorität. Man blickt dem eigenen Tod täglich ins Angesicht. Alles zum Schutz des Landes.
Kann man erahnen worauf ich hinaus möchte?
Das was die Autorin sagt und behauptet, macht sie durch die Tat, das Verhalten komplett zunichte.
Ich habe selten so in sich unschlüssige, unglaubwürdige Charaktere erlebt.
Sie baut Logikfehler ein, nur um gewisse Situationen dramatisch aufzuladen.
Die Protagonistin Vi und Icherzählerin kommentiert sich in einer Tour selber. Eine narzisstische Selbstbespiegelung ohne Gleichen. Eine Dauerschleife der Unzulänglichkeiten. Es wird geredet, geredet, gedacht, kommentiert, gedacht, geredet und geschmachtet.
Ein schwaches Püppchen das zur Stärke heranreift und sich so ihren starken Mann verdient.

Nein nein, da sind ein paar ganz selbstlose dabei, mit großartigem Charakter, die noch für was einstehen, sich auflehnen und die Regeln hinterfragen. Jaa, sie sind da. Sagt die Autorin. Behauptet sie im Buch. Weiße Leinwand, Schild wird hochgehalten. Jo, muss reichen. Hier wird Nichts, gar nicht durch Szenen verdeutlicht, klar gemacht, gezeigt, entwickelt. Wir müssen die Kröte einfach schlucken dass es so ist. Das ist unfassbar armselig.

Die Welt ist nicht vorhanden. Wir bekommen lediglich das Viadukt, Räume, Flugplätze und einen Baum geboten. Mir ist noch nie ein Fantasyroman untergekommen, der seine Welt so wenig ausgestaltet wie dieses Werk. Das ist an Unterkomplexität kaum zu unterbieten. Die ersten 90% des Buches drehen sich fast ausschließlich um Gespräche, Monologe, Gedanken, Unterricht, auf Matten rumwälzen, Essen, Schlafen, sich an den Körpern der Männchen aufwuscheln, an Lippen zu hängen - der erste Kontakt mit den Drachen und das Dreschen mal ausgenommen.

Erst die letzten 10% dreht das Buch auf. Bekommt Actionszenen zum mitfiebern, lässt einen angespannt die Szenerie verfolgen, bis zum fiesen Cliffhanger.

Also, wer Bock auf Sex und Action hat, braucht nur die letzten 25% lesen. Und kann dann direkt mit Band 2 weiter machen….