AnnaCarina hat Hyperkulturalität von Byung-Chul Han besprochen
Review of 'Hyperkulturalität' on 'Goodreads'
2 Sterne
2,5 Sterne
Es zeigt sich, dass man Han's ältere Werke gelesen haben sollte, um die neueren zu durchdringen.
Für mich ein Schlüsselbuch zum Verständnis von [b:Agonie des Eros|16182420|Agonie des Eros|Byung-Chul Han|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1373665034l/16182420.SY75.jpg|22087680].
Allerdings ist das auch mein erster Kritikpunkt an den kurzen Büchern, die ehr in essayistischer Form von ihm dargeboten werden. Er liefert keine sauberen Definitionen, nimmt sich meist irgendeinen Philosophen heraus und versucht daran einen Übertrag auf das Thema, das ihn beschäftigt, in diesem Fall Hyperkultur, abzuliefern. Das wirkt meist sehr sprunghaft. Eine schlüssige Argumentationskette sucht man bei ihm vergeblich. Seine Prämissen und Schlussfolgerungen wirken willkürlich.
Trotzdem liefert er einige interessante Punkte, die ich bedenkenswert finde.
Habe verstanden warum für viele die Hyperkultur mit einem Identitätsverlust einhergeht. Hier spielen die Begriffe verortung und entortung eine entscheidende Rolle.
Er spricht über Deleuzes Rhizom, über den hyperkulturellen Touristen, der nirgends ankommt und über die Zeit, die in der Hyperkultur …
2,5 Sterne
Es zeigt sich, dass man Han's ältere Werke gelesen haben sollte, um die neueren zu durchdringen.
Für mich ein Schlüsselbuch zum Verständnis von [b:Agonie des Eros|16182420|Agonie des Eros|Byung-Chul Han|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1373665034l/16182420.SY75.jpg|22087680].
Allerdings ist das auch mein erster Kritikpunkt an den kurzen Büchern, die ehr in essayistischer Form von ihm dargeboten werden. Er liefert keine sauberen Definitionen, nimmt sich meist irgendeinen Philosophen heraus und versucht daran einen Übertrag auf das Thema, das ihn beschäftigt, in diesem Fall Hyperkultur, abzuliefern. Das wirkt meist sehr sprunghaft. Eine schlüssige Argumentationskette sucht man bei ihm vergeblich. Seine Prämissen und Schlussfolgerungen wirken willkürlich.
Trotzdem liefert er einige interessante Punkte, die ich bedenkenswert finde.
Habe verstanden warum für viele die Hyperkultur mit einem Identitätsverlust einhergeht. Hier spielen die Begriffe verortung und entortung eine entscheidende Rolle.
Er spricht über Deleuzes Rhizom, über den hyperkulturellen Touristen, der nirgends ankommt und über die Zeit, die in der Hyperkultur nur im Präsens vorhanden ist.
Die Gedanken zu Kafkas Odradek fand ich mega spannend.
Er ist in diesem Buch weniger essayistisch unterwegs, als in Agonie des Eros. Meist stellt er am Ende des sehr kurzen Kapitels ein paar Fragen. Das ist insofern angenehmer, da seine Schlussfolgerungen, sowieso durch die fehlende schlüssige Argumentation nur bedingt nachvollziehbar sind. Ist natürlich für die, die im beipflichten easy zu schlucken und alle andern werden wie dumme Schulkids stehen gelassen und haben wenig Möglichkeiten ihm was entgegenzusetzen, da kein ausreichendes Material außer der beispielhaften Aussage: "Hyperkultur ist keine Erinnerungskultur", "das Internet ist kein uferloser Ozean sondern eine touristische Vergnügungsreise eines Konsumenten", geliefert wird.
Den größten Zitatanteil und Gedanken an denen er sich abarbeitet, bekommt Heidegger. Was aber passt, da er den Antagonisten zur Hyperkultur darstellt. Er hatte wenig Sinn für Vielfalt. In seiner stummen fensterlosen Welt, spiegeln sich die Dinge schweigsam vor sich hin. Dafür ist der Schwellenübergang äußerst dramatisch und schmerzhaft. Bei dem muss der Eros ja mächtig präsent gewesen sein, folgt man Han's Logik.
Walter Benjamin, Zygmunt Baumann, Schiller, Leibniz, Kant, Nietzsche, Richard Porty, Hegel und zum Schluss Handke werden außerdem zitiert und verwurstet.
Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen. Dafür ist das alles zu sehr zusammengestoppelt. Für mich war das ne Ergänzung des Beitrages von Reckwitz aus [b:Das Ende der Illusionen: Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne|48717533|Das Ende der Illusionen Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne|Andreas Reckwitz|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1573022552l/48717533.SY75.jpg|74074625]