Eurotrash

Hardcover, 224 Seiten

Sprache: German

Veröffentlicht von Kiepenheuer & Witsch.

ISBN:
978-3-462-05083-7
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OCLC-Nummer:
1242599086

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2 Sterne (1 Rezension)

»I’ll see you in twenty-five years.« Laura Palmer.

»Also, ich musste wieder auf ein paar Tage nach Zürich. Es war ganz schrecklich. Aus Nervosität darüber hatte ich mich das gesamte verlängerte Wochenende über so unwohl gefühlt, dass ich unter starker Verstopfung litt. Dazu muss ich sagen, dass ich vor einem Vierteljahrhundert eine Geschichte geschrieben hatte, die ich aus irgendeinem Grund, der mir nun nicht mehr einfällt, ›Faserland‹ genannt hatte. Es endet in Zürich, sozusagen auf dem Zürichsee, relativ traumatisch.«

Christian Krachts lange erwarteter neuer Roman beginnt mit einer Erinnerung: vor 25 Jahren irrte in »Faserland« ein namenloser Ich-Erzähler (war es Christian Kracht?) durch ein von allen Geistern verlassenes Deutschland, von Sylt bis über die Schweizer Grenze nach Zürich. In »Eurotrash« geht derselbe Erzähler erneut auf eine Reise – diesmal nicht nur ins Innere des eigenen Ichs, sondern in die Abgründe der eigenen Familie, deren Geschichte sich auf tragische, komische und …

1 Auflage

Review of 'Eurotrash' on 'Goodreads'

2 Sterne

Rezenzion nach dem 2. Read:

Eurotrash ist das Nichts und die Leere - eine Scheinrebellion, eine Illusion von Autonomie und Widerstand, ein symbolischer Ausbruch aus dem System.

Eurotrash ist Identitätsverweigerung – man schwimmt im Becken der Geschichtsfetischierung, die unabhängig von menschlichem Handeln und Intentionen zu existieren scheint. Christian, der Icherzähler nimmt sich als Subjekt aus der Rechnung raus. Er ist Opfer der Geschichte, Opfer des Systems, der Normen und Werte. Man arrangierte sich mit dem feudalistischen Vater, gab ja Geld. Man reist Jahrzehnte durch die Welt und lebt ständig in der Vergangenheit. Man fügt sich dem System, das man verachtet, einen einengt und spielt in der Show der Masken, Angebereien und Unaufrichtigkeit mit - völlige Passivität. Er geht nur auf ein Borges-Festival um mit seiner Bildung anzugeben.
Er fließt als Erzähler aus der Geschichte, ist überall und Niemand.

Will dennoch den Kreis durchbrechen. Wünscht einen Bruch. Erkennt, man steckt fest. …