Die Wand

Roman

taschenbuch, 285 Seiten

Sprache: German

Am 2012 von List veröffentlicht.

ISBN:
978-3-548-60571-5
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3 Sterne (1 Rezension)

Die Geschichte einer Frau, die sich plötzlich als einzige Überlebende in einem genau umgrenzten Stück Natur gefangen sieht. Mit einem zugelaufenen Hund, einer Katze, einer trächtigen Kuh richtet sie sich in ihrer Rolle ein, lernt mühsam, was sie als Städterin nie gebraucht hat, beginnt auf den Rückseiten alter Kalender ihre Erfahrungen zu notieren. Nach und nach lernt sie sich kennen, spürt eine langsame Befreiung. Für die Frau, die einmal eine Familie hatte, gibt es keine Konventionen mehr, denn "alle, denen zuliebe ich ein Leben lang gelogen habe, sind tot". (Klappentext)

1 Auflage

Review of 'Die Wand' on 'Goodreads'

3 Sterne

3,5 Sterne

Die Gesamtkomposition geht weitestgehend auf. In ihren reduktionistischen, simplifizierten Reflexionen erhält die Thematik dennoch eine gewisse Schieflage.
Haushofer entwirft eine Protagonistin die sich in einer Art existentiellem Stoizismus bewegt.
Das Buch bearbeitet die Vorstufe der Subjektivierung. Die Wahrnehmung der Welt. Das einfache Erkennen. Man könnte auch sagen, die „sinnliche Gewissheit“ nach Hegel.
Die Protagoistin bewegt sich in einer pragmatischen Notwendigkeit durch ihre bewändete Welt. Sie spricht davon, dass sie der Lebenslust ihres Hundes nicht gewachsen sei. Sie vermeidet Tagträume.
Haushofer liefert uns eine Person, die ohne Begehren durch die Welt geht. Der die treibende Kraft des Eros fehlt. Sie ist müde, resigniert. Erlaubt sich keine vollständige Subjektivierung.
Dies dient der alten symbolischen Ordnung der Welt zu entsagen. Die Ordnung die zählt, ist der Lauf der Natur, das Wetter. Hier ergibt sich eine Person der Natur ohne ein entdeckendes Ich zu sein. Sie ist lediglich ein erfahrendes Ich.
Gebrochen …