AnnaCarina hat Cujo: Roman von Stephen King besprochen
Review of 'Cujo: Roman' on 'Goodreads'
3 Sterne
3,5 Sterne
Das erste Drittel besticht durch herrlichen Stumpfsinn innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen und der Werbeindustrie.
Ein paar Szenen gehören zu dem Besten, das ich von ihm kenne. Tief in die Psychologie und sozialen Gefüge, feinsinnig, dennoch authentische, radikal schonungslose Darstellung.
Die Bilder, die er evoziert, bleiben stets offen und geben viel Raum für gedankliche Bewegungen.
Kleinigkeiten am Rande, erzeugen im Verlauf des Textes immer größere Wellen, die eine beeindruckende Konsequenzkaskade auslösen.
Allerdings merkt man sehr, dass für King die eigentliche dichte und klaustrophobische Szenerie um Donna und ihren Sohn Tad, im Auto, das Herzstück dieses Romans darstellt. Sämtliche Handlungsstränge drum herum richten sich daran aus und lesen sich dementsprechend nebensächlich, oberflächlich, künstlich dramatisch aufgeladen, inszeniert und unausgegoren. Würden sie wegfallen, täte es dem Text keinen Abbruch.
Zudem hält er die Instrospektion Donnas in den Autoszenen nicht intensiv genug aufrecht.
Zwischenzeitlich dudelt das Buch arg vor sich hin.
Abgesehen vom tollwütigen …
3,5 Sterne
Das erste Drittel besticht durch herrlichen Stumpfsinn innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungen und der Werbeindustrie.
Ein paar Szenen gehören zu dem Besten, das ich von ihm kenne. Tief in die Psychologie und sozialen Gefüge, feinsinnig, dennoch authentische, radikal schonungslose Darstellung.
Die Bilder, die er evoziert, bleiben stets offen und geben viel Raum für gedankliche Bewegungen.
Kleinigkeiten am Rande, erzeugen im Verlauf des Textes immer größere Wellen, die eine beeindruckende Konsequenzkaskade auslösen.
Allerdings merkt man sehr, dass für King die eigentliche dichte und klaustrophobische Szenerie um Donna und ihren Sohn Tad, im Auto, das Herzstück dieses Romans darstellt. Sämtliche Handlungsstränge drum herum richten sich daran aus und lesen sich dementsprechend nebensächlich, oberflächlich, künstlich dramatisch aufgeladen, inszeniert und unausgegoren. Würden sie wegfallen, täte es dem Text keinen Abbruch.
Zudem hält er die Instrospektion Donnas in den Autoszenen nicht intensiv genug aufrecht.
Zwischenzeitlich dudelt das Buch arg vor sich hin.
Abgesehen vom tollwütigen Cujo, dem Cornflakes Professor und dem Kampf ums Überleben konzentriert sich King auf die Thematik: die Rolle und das Selbstbild der Frau in der Familie.
Hier abschließend ein Zitat dazu:
„Ehefrau sein, gut und schön. Aber du gehst zur Arbeit, und selbst wenn du zu Hause bist, beschäftigst du dich mit deiner Arbeit.
Mutter sein, auch gut und schön. Aber jedes Jahr ist es ein bisschen weniger, denn jedes Jahr nimmt das Leben dir ein Stück von deinem Sohn.
Männer... sie wissen, was sie sind. Sie haben eine Vorstellung von sich selbst. Sie kommen ihrem Ideal nie nahe, und sie zerbrechen daran, und das ist vielleicht einer der Gründe, warum so viele Männer unglücklich und vor der Zeit sterben. Aber sie wissen, was es bedeutet, ein Erwachsener zu sein. Dreißig, vierzig, fünfzig sind für sie feste Größen. Sie hören jenen Wind nicht, und wenn sie ihn hören, nehmen sie eine Lanze und stürmen auf ihn ein, weil sie ihn für eine verdammte Windmühle halten, die man bekämpfen muss.
Und was eine Frau tut - was ich tat - war, vor der Zukunft davonzulaufen. Ich hatte Angst vor der Stille im Haus, wenn Tad weg war.“