Die Räuber

Sprache: German

Erschienen am 1992

ISBN:
978-3-15-000015-1
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Blut, Freiheit, Bruderzwist: Mein Blick auf Schillers Die Räuber

Ich lese Friedrich Schillers Drama Die Räuber als leidenschaftliche Untersuchung von Freiheit, Macht und Verantwortung. Im Zentrum stehen die Brüder Karl und Franz Moor: Karl, der begabte, idealistische Student; Franz, der kalte Intrigant. Durch gefälschte Briefe enteignet Franz den Bruder beim Vater Maximilian, während Karl, von vermeintlicher Verstoßung getroffen, in den Wald flieht und eine Räuberbande anführt. Was als Rebellion gegen Heuchelei beginnt, kippt in Terror: Befreiungen, Brandstiftungen, Gewalttaten....

In der Heimat hält Franz den Vater gefangen und hofiert Amalia, Karls treue Geliebte. Die Szenen im Schloss berühren mich durch ihre düstere Moralphysik: Schuld häuft sich, Liebe bleibt klar, doch ohnmächtig. Als Karl inkognito zurückkehrt, erkennt er die Verwüstung, die sein Idealismus freigesetzt hat. Franz stürzt, von Angst und Schuld zernagt, in den Selbstmord. Maximilian stirbt, Amalia verweigert jede Lüge.

Der Schluss trifft mich mit kalter Nüchternheit: Karl tötet auf Amalias Bitte die Frau, die er liebt, weil …

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