Respektverweigerung

Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht

Taschenbuch, 122 Seiten

Sprache: German

Am 2015 von Drava Verlag veröffentlicht.

ISBN:
978-3-85435-757-5
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OCLC-Nummer:
899150366

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5 Sterne (1 Rezension)

Heute scheint auch der Weltoffene, wenn es um Fremde geht, nicht ohne ausdrückliche Betonung von deren Zugehörigkeit zu einer »anderen Kultur« auszukommen. Mehr noch: Als Mensch mit Migrationshintergrund wird der Fremde seine Zugehörigkeit zu einer »fremden Kultur« auch in den Folgegenerationen nicht los. Welches Konzept von Gesellschaft steckt hinter der Inflation des Begriffs »Kultur« in der aktuellen Debatte (»fremde Kultur«, »unsere Kultur«, »Leitkultur«, »Multikulturalität« etc.)? Welche Art Unterschiede sollen »kulturelle« Unterschiede denn sein? Gelten für Angehörige »anderer Kulturen« andere Maßstäbe hinsichtlich Demokratie, Freiheit und Recht? Im untertitelgebenden Essay plädiert Sama Maani eindrücklich dafür, derartigen »Kultur«zuschreibungen den Respekt zu verweigern.

Aber auch in den anderen fünf Beiträgen ist der Autor, »ein Iraner mit einem ›außereuropäischen Migrationshintergrund‹« (Maani über Maani), mit (psycho-)analytisch geschultem Blick und treffenden Formulierungen um klärende Zuspitzung bemüht. So fragt er in Warum wir über den Islam nicht reden können, warum wir, wenn wir vorgeben, über den Islam zu …

1 Auflage

Review of 'Respektverweigerung' on 'Goodreads'

5 Sterne

Einen Psychoanalytiker beim Denken begleiten - irre spannend.
Es geht um das Thema Kultur, aber auf eine ganz andere Weise als ich mir ausgemalt habe.

Man könnte Sama Maani in dem Buch vorwerfen, nicht ausreichend anhand von gesicherten Erkenntnissen zu arbeiten. Er nimmt eine Beobachtung, etwas das sich im Gespräch oder aus der beruflichen Praxis heraus ergibt, stellt dazu Fragen und verweist auf Denker -in diesem Buch insbesondere Karl Marx, Walter Benjamin, Siegmund Freund, Adorno/Horkheimer und Slavoj Zizek und spinnt deren Aussagen um diese Problemstellung weiter, dekonstruiert, argumentiert und schlussfolgert.
So stelle ich mir eine transparente Argumentationskette vor.

Er arbeitet sich primär am Beispiel der Iran Revolution und den geschichtlichen Ereignissen dort seit Beginn 1900 ab, verwebt dies mit dem Islam, warum wir uns generell schwer tun über Religion zu diskutieren und warum sich vermeintliche Ungläubige in bestimmten Situationen auf einmal vor die Religion werfen.
Das Unbewusste spielt in seinen …