Jonas hat Queer*Welten: 11-2023 von Christian Vogt besprochen
Coole Kurzgeschichten, stilistisch abwechslungsreich
5 Sterne
Die elfte Ausgabe fokussiert thematisch auf Hexen. Sie enthält sechs Kurzgeschichten, die mir alle gut gefallen haben. In aller Kürze drei Beispiele: Jasper Nicolaisens "Rausfinden" kombiniert erfrischend Umgangssprache und Unsicherheit mit den großen, alten Problemen (und Großen Alten). Am "Geheimnis der Puddingteilchen" von Chris* Lawaai gefiel mir die bodenständige Erzählweise und die Magie beim Backen. Und mit "Hans und Gerthold" gelingt es Iris Leander Villiam, ein Grimmsches Märchen neu zu erzählen und eine Brücke zu schlagen zwischen hasserfüllten Ideologien und marginalisierter Hoffnung.
Die Mikrofiktionen in dieser Ausgabe (acht "queerfeministische Zaubersprüche") haben mir insgesamt wenig gegeben.
Iva Moors Essay zu Hexen als disruptivem Element in Erzählwelten war interessant, die theoretische oder literaturwissenschaftliche Durchdringung fühlte sich aber relativ dünn an. Natürlich ist ein Essay keine Doktorarbeit, aber manche Beispiele (z.B. die Locked-Tomb-Reihe von Tamsyn Muir) fühlten sich mangels Unterfütterung etwas willkürlich an. Das ist aber ein kleiner Kritikpunkt: Anregend ist der Essay …
Die elfte Ausgabe fokussiert thematisch auf Hexen. Sie enthält sechs Kurzgeschichten, die mir alle gut gefallen haben. In aller Kürze drei Beispiele: Jasper Nicolaisens "Rausfinden" kombiniert erfrischend Umgangssprache und Unsicherheit mit den großen, alten Problemen (und Großen Alten). Am "Geheimnis der Puddingteilchen" von Chris* Lawaai gefiel mir die bodenständige Erzählweise und die Magie beim Backen. Und mit "Hans und Gerthold" gelingt es Iris Leander Villiam, ein Grimmsches Märchen neu zu erzählen und eine Brücke zu schlagen zwischen hasserfüllten Ideologien und marginalisierter Hoffnung.
Die Mikrofiktionen in dieser Ausgabe (acht "queerfeministische Zaubersprüche") haben mir insgesamt wenig gegeben.
Iva Moors Essay zu Hexen als disruptivem Element in Erzählwelten war interessant, die theoretische oder literaturwissenschaftliche Durchdringung fühlte sich aber relativ dünn an. Natürlich ist ein Essay keine Doktorarbeit, aber manche Beispiele (z.B. die Locked-Tomb-Reihe von Tamsyn Muir) fühlten sich mangels Unterfütterung etwas willkürlich an. Das ist aber ein kleiner Kritikpunkt: Anregend ist der Essay auf jeden Fall.
Zum Schluss möchte ich die Rezensionen im "Queertalsbericht" hervorheben. Da sind immer wieder Titel dabei, die ich mir auf eine (ohnehin schon lange) Leseliste setzen möchte.